Dabei ist der Chevrolet Bolt vor alle eines: ein ganz normales Auto. Fünf Türen, kompakte Abmessungen, jede Menge Platz im Innern und eine Serienausstattung, die die Konkurrenz ebenso in Wallung versetzen dürfte wie eine Reichweite von 320 Kilometern und ein Preis von unter 30.000 Euro. "Die Batterie befindet sich flach im Fahrzeugboden", erklärt GM-Entwickler Patrick Foley, "sie besteht aus 96 Zellen mit je drei Zelle pro Einheit. So sorgt die Batterie nicht nur für die entsprechende Reichweite von 200 Meilen, sondern auch die Steifheit der Karosserie." Im Gegensatz zum Hauptkonkurrenten BMW i3 besteht die Struktur des Chevrolet Bolt aus handelsüblichen Materialien wie Stahl und Kunststoff. Trotzdem liegt bei Gewicht mit knapp über 1,6 Tonnen nicht allzu weit von i3 entfernt, den BMW mit gigantischem Aufwand und entsprechenden Kosten aus Karbon und Aluminium fertigt. "Die Elektro-Plattform wird es uns zudem ermöglichen, verschiedene Aufbauten darzustellen. Der Bolt ist nur das erste Modell", unterstreicht Foley, "Leichtbau hätte zwar weiteres Gewicht eingespart; wäre aber einfach zu teuer gewesen. Der Wagen soll bezahlbar bleiben."
Kraftvoller Antritt
Der Innenraum wirkt ebenso volumentauglich und unspektakulär wie das Äußere des Chevrolet Bolt. Vorne und hinten gibt es Dank 2,60 Metern Radstand genügend Platz für vier Personen und der tiefe Ladeboden ermöglicht Dank 450 Litern Volumen ausreichend Möglichkeiten Gepäck zu transportieren. Angenehm sind im Fond die tiefen Türausschnitte, die ein einfaches Ein- und Aussteigen ermöglichen. Der fehlende Mitteltunnel sorgt für Bein- und Fußfreiheit. Das Cockpit wird dominiert von zwei animierten Displays. Die Instrumente vor dem Fahrer werden so ebenfalls virtuell dargestellt wie das zentrale Bedienmodul in der Mittelkonsole. Das könnte sich gemessen an den neusten Modellen etwas konturschärfer und hochwertiger präsentieren; aber wir sind eben in einem vergleichsweise günstigen US-Volumenmodell unterwegs. Das merkt man auch den Verkleidungen, Sitzen und Applikationen an. Premiumcharme hat hier nichts.
Auf der Straße zeigt sich der Prototyp des Bolt überaus ausgeschlafen. Mit einer Leistung von 150 kW / 204 PS und einem maximalen Drehmoment von 360 Nm geht es vom Start weg flott zur Sache. Über den Getriebewählhebel den Vorwärtsgang eingelegt - und los. 0 auf Tempo 100 schafft der Fronttriebler in gerade einmal sieben Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit wird bei schmalen 145 km/h abgeriegelt.
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- Veröffentlicht: 14. Januar 2016