Das 435 Kilogramm schwere Akkupaket mit 288 Zellen und einer Kapazität von 60 kWh (produziert vom koreanischen Batteriespezialisten LG in Incheon) macht sich durch einen besonders niedrigen Schwerpunkt bemerkbar. Der 1,6 Tonnen schwere Bolt zischt mit leichtem Untersteuern durch die Pylonengasse, ehe Patrick Foley mit einer beschwichtigenden Geste darauf aufmerksam macht, es auf dem Testparcours nicht zu übertreiben: "Gerade in den Kehren macht sich auch die ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50:50 bemerkbar." Hier haben die Amerikaner einen großen Fortschritt zum Vorgänger Chevrolet Spark EV gemacht, der nur eingeschränkt überzeugen konnte. Anteil am soliden Fahrverhalten haben auch die 215er-Energiespar-Reifen, die den Tatendrang des Piloten adäquat auf die Straße bringen und den Bolt nicht so verloren und hochbeinig dastehen lassen wie BMW seinen i3.
Über den 10,3 Zoll großen Touchscreen lassen sich neben der Vernetzung mit der Außenwelt, der Bedienung von Klimaautomatik, Navigation auch Apple Car Play, Android Auto oder die verschiedenen Fahrzustände und Energieflüsse modifizieren. Per Smartphone-App erfährt der Fahrer, wann das Auto zu einer Inspektion muss und kann seine Navigationsdaten laden. Dabei bietet das Navigationssystem auf Wunsch staufreie oder batterieschonende Routen an und weist bei Bedarf den Weg zu nahegelegenen Ladestationen. Über einen separaten Taster lässt sich der Sportmodus ansteuern. Dann gibt es zwar nicht mehr Leistung, aber eine geänderte Gaspedalkennlinie und der Bolt zischt noch etwas flotter über die lange Gerade der Teststrecke. Über das Lenkradpedal lässt sich zudem die Bremsenergie-Rückgewinnung beeinflussen. Bei entsprechender Stromversorgung an einer Ladesäule soll sich die Batterie des Bolt in einer Stunde zu rund 80 Prozent wieder aufladen. An der normalen Haushaltssteckdose erstarkt der Chevy Bolt in zwei Stunden zu einer Reichweite von 80 Kilometern.
Zum Marktstart im vierten Quartal 2016 muss der Bolt noch mit einem Funkschlüssel geöffnet werden. In der ersten Jahreshälfte 2017 wird die Bolt-App dann mit einer Zusatzfunktion versehen, dass sich der Elektro-Chevrolet per Near Field Communication (NFC) auch mit dem eigenen Smartphone öffnen und verschließen lässt. "Das wird nicht nur für die Kunden, sondern insbesondere für das Carsharing besonders wichtig" räumt Entwickler Foley ein. Der Innovationsdrang der Amerikaner zeigt sich auch bei einem Blick in den Rückspiegel. Dort wo gewöhnlich ein analoges Spiegelbild den Bereich hinter dem Fahrzeug widergibt, erstrahlt beim Chevrolet Bolt zumindest optional ein Kamerabild, das den Blick einer Weitwinkelkamera nach hinten zeigt. Abwarten, ob hier bald der der BMW i3 oder der Nissan Leaf auftaucht.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 14. Januar 2016