Elektrobonbon

Auf dem Genfer Autosalon überraschte Citroën mit einer elektrischen Neuauflage des Mehari. Jetzt soll der witzige Retro-Buggy mit knallbunten Farben und rustikaler Technik die Hipster- und Surfer-Generation begeistern.
Der Mann in seinem roten Porsche 911 Cabrio tut sein Bestes, um die Schmach zu ignorieren. Als sein teurer PS Bolide von dem türkisen E-Mehari auf der Landstraße einfach so stehen gelassen wird, schaut der Sportwagen-Fahrer so angestrengt in die andere Richtung, dass ihm fast seine gold-umrandete Pilotenbrille von der Nase gerutscht wäre. Andere Verkehrsteilnehmer reagieren nicht so pikiert auf den quietschfarbenen Stromer. Radfahrer bleiben stehen, Passanten recken die Hälse und manche fragen auch nach dem ungewöhnlichen Fahrzeug. Als das Wort "Mehari" fällt, lächelt ein älterer Herr hintergründig und schmunzelt: "Ach, den kenne ich auch noch von früher."
Neuauflage
Früher, das ist fast 50 Jahre her. Ende der 1960er transportierte die Ur-Mehari die Surfer, die It-Girls und ihre männlichen Begleiter an die Traumstrände der Côte d\'Azur. Der französische Superstar Brigitte Bardot saß in dem Spaßflitzer genauso, wie der unvergessene Komiker Louis de Funes. Bis 1987 wurde das Gute-Laune-Mobil produziert, noch heute brausen die Kunststoff-Renner zwischen Cannes und Monte Carlo herum. Die Fans schwören nach wie vor auf den Sandwühler, der aufgrund der zu leicht entflammbaren Karosserie nie in Deutschland verkauft wurde.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. Juni 2016