Überzeugen können jedoch nicht nur der Preis, sondern auch Antrieb und Fahrverhalten. Ein Druck auf den Starterknopf und es passiert scheinbar nicht. Rein elektrisch rollt der Optima Hybrid vom Parkplatz und gruppiert sich in den seicht vor sich hin rollenden Straßenverkehr ein. Auf Wunsch kann der Fahrer am Mitteltunnel einen reinen Elektromodus ansteuern und den Kraftfluss auf dem Infodisplay verfolgen. Ansonsten entscheidet das Fahrzeug selbst, wie es gerade am besten angetrieben wird. Die rein elektrische Reichweite reicht für maximal 54 Kilometer und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Im normalen Cityfahrbetrieb oder beim Abbiegen auf die Landstraße bleibt der 156 PS starke Verbrenner weitgehend arbeitslos. Hierfür reicht der 68 PS starke Elektromotor. So liegt der offizielle Normverbrauch bei 1,6 Litern Super pro 100 Kilometern. Erst als auf der Landstraße die erste stärkere Beschleunigung ansteht und hinterher noch ein Sattelzug überholt wird, springen beide Antriebseinheiten in die Bresche und beschleunigen über die Sechsstufenautomatik mit insgesamt 375 Nm maximalem Drehmoment engagierter. Aus dem Stand kann der 4,86 Meter lange Fronttriebler in 9,4 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Maximal sind bis zu 192 km/h drin.
Der 1,8 Tonnen schwere Koreaner ist nicht sportlich, aber mit seinen insgesamt 205 PS allemal ausreichend motorisiert. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, die Lenkung jedoch zu indirekt. Überaus entspannt ist man im Elektromodus unterwegs. Bei gemächlicher Fahrt oder eben im manuell angewählten Fahrmodus geht es rein elektrisch voran. Zu hören sind dann nur Fahrtwind und Abrollgeräusche der Reifen. Die knapp über 50 Kilometer an Reichweite reichen für viele Fahrten in der Innenstadt oder für den Weg zum Arbeitsplatz. Wenn es hier auch eine Steckdose gibt, dürfte die auch die Rückfahrt elektrisch komplett bewältigt werden; ansonsten wird es gerade in der kalten Jahreszeit schwer - aber im Fall der Fälle oder auf langen Strecken schaltet sich der Verbrenner zu. Dauert der Ladevorgang an der normalen 220-Volt-Steckdose lange fünf bis sechs Stunden, reduziert sich die Ladezeit mit einer 3,3-kW-Wallbox auf rund die Hälfte. Kaum eine Alternative zum Diesel, aber allemal zum Basisbenziner.
Autor: Stefan Grundhoff, München Stand: 05.09.2016
Fotos: Kia
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- Veröffentlicht: 05. September 2016