Der elektrisierende Megabus

Teslas Model X ist irgendetwas zwischen Van, SUV und visionärem Zukunftstransporter. Und dabei beeindrucken nicht nur die Fahrleistungen des coolen Elektromodells.
Über Sinn und Unsinn eines Familientransporters mit über 500 PS und fast 1.000 Nm maximalem Drehmoment kann man nicht nur im Kreise seiner Liebsten vortrefflich streiten. Wer einmal auf die Autobahn A8 Richtung Salzburg auffährt und von Tempo 60 bis über 220 km/h ohne jede Mühe in Rekordzeit beschleunigt, sieht auf den umliegenden Passagierplätzen des Tesla Model X sprachlose Gesichter und offene Münder. Ganz klar, wenn der 2,5 Tonnen schwere Koloss Druck macht, gibt es kein Halten mehr. Vergeblich konkurrierende Fahrer von leistungsstarken Sportwagen glauben ihren Augen nicht zu trauen und schieben es auf Schaltfehler oder technische Unzulänglichkeiten. Der Vortrieb es mächtigen Tesla Model X ist groß, nein gigantisch. Dabei sind die fraglos spektakulären Fahrleistungen nur ein winziger Teil eines familiären Gesamtpakets, das seinesgleichen sucht.
Sinnvoller Allradantrieb
Wenn es derzeit ein visionäres Auto frei käuflich zu erwerben gibt, dann ist es wohl genau jenes Model X, dessen polarisierendes Van-Design und gigantische Verkaufspreise verhindern, dass Heerscharen von Interessierten zu den Tesla-Händlern stürmen. Ein Druck auf den handschmeichlerisch geformten Schlüssel oder den Griff und die vorderen Türen entriegeln sich im vorauseilenden Gehorsam nicht nur, nein sie gleiten auf und verschließen sich vollelektrisch wieder ebenso wie von Geisterhand. Captain Future 3.0 - da steht er. Gleiches geschieht mit den hinteren Einstiegen, die weitgehend sinnfrei als Flügeltüren ausgeführt sind. Abgesehen vom Showeffekt vor Schule oder Restaurant hat das keinen realen Nutzen. Bisweilen hakt der ohnehin quälend lahme Öffnungsprozess und sorgt für überflüssiges Mehrgewicht. Dass das Konstrukt zu Lasten einer guten Karosseriesteifigkeit geht, dürfte die meisten Kunden dagegen kaum stören. Das Platzangebot in dem 5,04 Meter langen Amerikaner ist allemal ordentlich genug, als dass man meckern müsste. Fahrer und Beifahrer fällt neben dem puristischen Armaturenbrett insbesondere die überdimensionale Panorama-Windschutzscheibe auf, die sich bis über die Stirn der ersten Sitzreihe zieht. Nachteil: Herunterfahren lässt sich das Innendach bei niedrig stehender Sonne nicht und die seitlich befestigten Sonnenblenden sind keine Ideallösung.
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- Veröffentlicht: 05. Oktober 2016