Das große Ziel
Smart wird im Sommer dieses Jahres in den USA zu einer reinen Elektromarke. Angesichts der Historie könnte der kleinste Daimler-Ableger weltweit mittelfristig bald nur noch Elektroautos produzieren.
Angesichts der Diskussionen um einen Verkauf von Opel / Vauxhall von General Motors an den französischen PSA-Konzern war es für viele in der vergangenen Woche nur eine Randnotiz. "Smart stellt seinen Verkauf von Verbrennern zum neuen Modelljahr 2018 in Nordamerika ein" - heißt, die Böblinger bieten ihre kleinen Flitzer in den USA und Kanada ab Sommer nur noch als Elektroversionen an. Überraschen kann das eigentlich keinen, denn damit wäre Smart dort angekommen, wo die kleinen Cityflitzer einst gesehen wurden. Die Ursprünge der Smart-Idee sind fast 40 Jahre alt. Begonnen hatte alles in den 70er Jahren mit der Entwicklung eines so genannten Nahverkehrsautomobils, zu der sich der damalige Mercedes-Designer Johann Tomforde seine ersten, allzu unkonventionellen Gedanken machte.
Das Swatch Auto
Der gerade einmal 2,50 Meter lange Zweisitzer wurde Anfang der 80er Jahre erstmals vorgestellt, verfügte über große Schiebetüren und viel Platz auf kleinstem Raum. Das Winzlings-Doppel Mercedes Eco Sprinter und der offene Eco Speedster aus dem Jahre 1993 waren später realitätsnahe Studien, die einen genauen Ausblick auf den späteren Smart Fortwo gaben. Kreiert wurden beide Ursprungsmodelle federführend in den USA - dort, wohin Smart erst in seiner zweiten Generation auf den Markt rollte. "Wir haben unsere Arbeit hier im Mercedes-Designstudio im Jahre 1991 aufgenommen", erinnert sich Benjamin Dimson, damals Chef-Designer im Advanced Design Center in Irvine, "unser erstes Projekt war der Vorläufer des Smart." Abseits des etablierten Mercedes-Designcenters in Sindelfingen sollten Entwickler frei sein für neue Ideen. Die gab es am einfachsten in Kalifornien. Was heraus kam, konnte sich gerade mit Blick auf die heutige Mobilität sehen lassen. Das Konzept des praktischen Zweisitzers mit kompakten Abmessungen, Platz für zwei Personen, wenig Kofferraum und der Möglichkeit, quer parken zu können, wurde zukunftsweisend mit dem schwarzen Eco Sprinter umgesetzt. Der ebenfalls in Irvine entwickelte gelbe Zwillingsbruder Eco Sprinter trug kalifornisches Lebensgefühl in sich, ließen er sich durch Demontage der beiden Dachhälften zum Kleinwagen-Cabriolet umbauen.
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- Veröffentlicht: 20. Februar 2017