Bei der Höchstgeschwindigkeit muss sich der Combo-Nutzer stark einschränken. Auch wer kein Raser ist, dürfte die 135 km/h Spitzentempo als allzu wenig empfinden, um damit flott auf der Autobahn mitzuschwimmen. So entscheidet man sich besser für den Betrieb in der City oder auf der Landstraße und hier kann der Opel Combo-e nicht nur durch seinen variablen Innenraum überzeugen. Er ist in zwei Karosserielängen mit 4,40 und 4,75 Metern zu bekommen und nicht nur diejenigen, die die Option von sieben Sitzen nutzen wollen, dürften sich mit der Langversion mehr anfreunden können. Abgesehen vom Opel-Lenkrad und den digitalen Instrumenten gibt es im Innern das bekannte Arrangement des Citroen Berlingo. Alles übersichtlich, leider alles andere als wertig, aber gut zu nutzen mit vielen Ablagen und jeder Menge Platz. Gigantisch ist das Ladevolumen. Bereits die Kurzversion fasst hinter den beiden Sitzreihen mindestens 597 Litern, beim Combo-e Life mit langem Radstand beträgt das Gepäckvolumen üppige 850 Liter. Mit umgelegten Rücksitzen vergrößert sich das Volumen gar auf 2.126 oder 2.693 Liter.
Günstig ist anders
Beim Komfort sollte man nicht die Ausstattung der allseits verbreiteten SUV erwarten, denn unverkennbar stammt der Opel Combo Life auch als Elektromodell von einem leichten Nutzfahrzeug ab. So ist der Sitzkomfort vorne und besondere hinten überschaubar. Vorne gibt es nur eine einstufige Sitzheizung und ungewöhnlich für ein Elektroauto fehlt die praktische Sitzheizung im Fond ebenso wie eine elektrische Heckklappe oder mehrere USB-Steckplätze für Tablets und Smartphones vom Nachwuchs. Durch die WLan-Funkwabe des Entertainmentsystems kann dagegen problemlos während der Fahrt gesurft werden.
Bei der Sicherheitsausstattung gibt es mit Spurhalteassistent, Totwinkelwarner oder den ausklappbaren Head-Up-Display eine solide Basis. Leider fehlen die längst standesgemäßen LED-Scheinwerfer, die nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen sind und so strahlt der Opel Combo-e mehr als ungewöhnlich für ein Elektrofahrzeug aus müden Halogenaugen. Das ist nicht nur angesichts des stattlichen Preises ärgerlich, denn der Opel Combo-e startet in der schmalen Basisausstattung bei stattlichen 38.100 Euro. Die besser ausgestattete Ultimate-Variante kostet gar 43.100 Euro. Zum Vergleich: ein gut ausgestatteter VW Caddy mit einem sparsamen 122-PS-Diesel startet mäßig ausgestattet bei rund 26.000 Euro und kostet in der Topausstattung knapp 35.000 Euro. Auf Wunsch gibt es hier Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe oder Allradantrieb.
Fotos: Stellantis
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- Veröffentlicht: 18. Oktober 2021