Am Steuer spürt man kaum einen Unterschied zum kleineren VW ID.4. Es gibt knapp 150 Kilogramm mehr Gewicht, doch selbst der Längenzuwachs und der auf 2,97 Meter verlängerte Radstand machen in Sachen Fahrdynamik kaum nennenswerte Unterschied. Angenehm bleibt der niedrige Schwerpunkt und die direkte Lenkung, wobei die elektrische Lenkung unverändert künstlich wirkt und die Rückmeldung eine völlig andere ist, als bei den Verbrennermodellen. Daran kann man sich jedoch schnell gewöhnen und präzise genug ist die Unterstützung allemal. Das gilt auch für das Anfedern der Vorderachse, das sich ähnlich zum VW ID.4 präsentiert und völlig anders darstellt als bei einem VW Tiguan Allspace oder gar einem VW Touareg, an dessen Tür der fast 4,90 Meter lange Elektrocrossover aus chinesischer Fertigung klopft.
Aus China in die Welt hinaus
Die Serienausstattung des neuen VW ID.6 ist ebenfalls sehr ähnlich zu der des kleinen ID.4 und seinem Coupébruder ID.5. So gibt es animierte Instrumente mit einer zu kleinen Anzeigeeinheit nebst üppigem Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Funktion hinter dem Lenkrad. Groß dimensioniert und einfach zu bedienen präsentiert sich das zwölf Zoll große Zentraldisplay in der Mitte der Armaturentafel. Da die Nachfrage nach Luxusausstattungen in China größer ist als in Europa gibt es die beiden ID.6-Varianten anders als auf dem europäischen Markt auch mit elektrischen Ledersitzen und nicht nur Stühle mit Stoff oder Kunststoff. Die zweite Sitzreihe, auf Wunsch ebenfalls beheizbar, lässt sich in der Länge verschieben und auf Wunsch ist auch das serienmäßige Panoramadach mit einer Öffnungsfunktion zu bekommen. Der VW ID.6 rollt auf 19 bis 21 Zoll großen Alurädern.
Mit seiner ID-Familie will Volkswagen dafür sorgen, dass bis zum Jahre 2030 mindestens die Hälfte der Neufahrzeuge elektrisch angetrieben wird. Bis zum Jahre 2023 sollen in China acht ID-Familie auf den Markt kommen. Jedoch dürfte kaum ein Zweifel daran bestehen, dass der VW ID.6 beizeiten auch den Sprung nach Europa und insbesondere in die USA schafft, denn den Amerikanern ist der ID.4 zu klein und auch in Europa braucht man für die eigenen Elektrovorgaben mehr Modelle als ehemals geplant. Dabei dürfte es erst einmal keine dezentrale Fertigung geben und so würde der VW ID.6 wohl ebenso wie der BMW iX3 von China aus in die Welt exportiert.
Fotos: Volkswagen
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- Veröffentlicht: 26. November 2021