Mut zur Kante
Auch bei den Rollern setzen sich zunehmend die Elektro-Vehikel durch. Durch die neue Gestaltungsfreiheit aufgrund des neuen Antriebskonzept verwandeln sich die Zweiräder in Designstücke. Schon in diesem Jahr rollen die ersten neuen Stromer zu den Händlern.
Wenn man Roller sagt, meint man Vespa. Das italienische Zweirad steht seit gut 75 Jahren für Freiheit, Unbekümmertheit, Sonne, Wein und natürlich Amore. Kurz: italienisches Lebensgefühl. Nicht zuletzt deswegen ist der Piaggio-Roller vor allem nördlich der Alpen so beliebt. Die einfache, aber unverwechselbare Optik mit dem breiten Beinschild, der Krawatte und der Sitzbank samt den dicken Backen gilt als Urmeter des Roller-Designs. Deswegen versuchen viele Konkurrenten diesem Ideal nahezukommen, ohne es jemals zu erreichen. Und eine Kopie bleibt einfach eine Kopie. Lediglich Hersteller wie Honda, Yamaha, Peugeot oder auch Aprilia gehen beim Design betont einen anderen Weg, allerdings nicht immer einen ansehnlichen, oft steht die Praktikabilität im Vordergrund.
Neue BMW-E-Roller
Auch bei den Elektrorollern schieden sich beim Aussehen zunächst die Geister. Die einen blieben dem Vespa-Ideal treu und andere setzten sich betont von dem italienischen Urmeter ab. Die meisten genauso waren mit diesem Ansinnen genauso wenig erfolgreich, wie das schon bei den Varianten mit Verbrennungsmotor der Fall war. Dabei bietet doch gerade die Elektromobilität aufgrund des geringen Bauraums des Antriebs viele Möglichkeiten, etwas Besonderes zu kreieren. Genau das beherzigt das Berliner Start-up Naon um den ehemaligen Porsche-Designer Benjamin Baum und packt den Motor einfach in die hintere Radnabe. Das kantige Ergebnis gleicht einem Gefährt aus dem Science-Fiction-Film "Gattaca", in dem die Optik aller Beteiligten puristisch-stylisch ist. Die klare, fast schon geometrisch strenge Formensprache ist gelungen. Allerdings könnte sich die Premiere des Designstücks deutlich nach hinten verschieben. "Zehn Jahre Erfahrung in der Gestaltung von Premium Sportwagen haben mir geholfen, das nötige Fingerspitzengefühl zu entwickeln, um die perfekten Proportionen und Design Themen für Premium Produkte gestalten zu können", erklärt Benjamin Baum.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 11. Februar 2022