Auch das vorausschauende Fahrwerk schlägt sich besser als beim muskelbepackten Bruder, was aber hauptsächlich an den 19 Zoll Reifen statt den 20 Zöllern liegt. Der DS 9 E-Tense 250 baut zwar immer noch keine innige Liebesbeziehung zu Querfugen auf, rollt grundsätzlich geschmeidiger ab als der große Bruder. Die Aysin-Achtgangautomatik erledigt ihren Job ähnlich unaufgeregt wie das ZF-Pendant. Dazu kommt ein extrem ruhiger Innenraum, vor allem, wenn man bis maximal 135 km/h rein elektrisch fährt. Der Geräusch-Komfort ist aber nicht nur ein Resultat des stillschweigenden Verbrennungsmotors, sondern auch der fast vier Millimeter dicken Verglasung, die nervige Außengeräusche blockiert. Die dick gepolsterten Sitze unterstützen das Lounge-Feeling, solange es nicht schnell um die Ecken geht, denn dann wäre etwas mehr Seitenhalt wünschenswert. Wer 2.100 Euro auf den Tisch des Hauses legt, bekommt vorne und hinten Massagesitze und vielfältige Klimatisierungsmöglichkeiten.
Verspielte Anmutung
Wer sich für Top-Ausstattung Rivol+ für 56.560 Euro entscheidet bekommt ein ziemlich gut ausgestattetes Auto, bei dem eine ganze Armada an Sicherheitssystemen den Fahrer unterstützt. Der Robo-Parkassistent kostet bei der Topausstattung 450 Euro extra. Für 1.150 Euro zusätzlich, liefert das Focal-Soundsystem einen feinen Klang, der zum Fahrvergnügen beiträgt. Auch der Innenraum kann sich sehen lassen, egal ob man ein Alcantara-Fan ist oder klassisches Leder von bayerischen Rindern bevorzugt. Dazu kommt, dass die Franzosen die Raummöglichkeiten der EMP2-Plattform ziemlich ausgereizt haben. Der Radstand von 2,89 Metern verhilft auch den Fond-Passagieren zu fast schon fürstlichen Platzverhältnissen, vor allem bei der Beinfreiheit (eigenen Test checken).
Beim Infotainment offenbart sich das Bestreben der französischen Techniker, alles ein bisschen anders zu machen als die teutonische Konkurrenz aus München oder Ingolstadt, resultiert in einer verspielten Anmutung des Infotainments und der Einsicht, dass bei den Menüs auch andere Wege nach Paris führen. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommt man mit dem gallischen Unterhaltungsprogramm gut zurecht. Zumal der Zwölf-Zoll Touchscreen und das identisch dimensionierte Instrumenten-Display sich von der Größe her nicht zu verstecken brauchen und das Infotainment auch bei der Konnektivität einiges bietet. Wer will, kann sein Smartphone per Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto einbinden und kann eine vertraute Umgebung schaffen. Der DS 9 E-Tense 250 steht ab April beim Händler.
Fotos: press-inform / DS
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 24. Februar 2022