Britisch, aber alles andere als zurückhaltend, geht es bei Jaguar zu. Der dreckig röhrende Lustbringer Jaguar F-Type ist nicht nur als Handschaler, sondern auch als Allradler unter dem Namen F-Type AWD erhältlich. Seine 550 PS, die er aus einem Kompressor-V8 gewinnt, beschleunigen ihn, dank nun verbesserter Traktion, um eine Zehntelsekunde schneller als sein heckangetriebener Bruder in 4,1 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde. Noch auf der Messe bekommt der Brite jedoch mächtiges Dauerfeuer aus den USA. Das Cadillac ATS-V Coupe rauscht mit einem 3,6 Liter großen V6 und 450 PS heran. Ebenfalls aus dem Gastgeberland stammt der Dodge Charger SRT 392. Aus seinem 6,4 Liter großen V8-Motor holt er 470 PS. Den Viertelmeilensprint schafft er in rund zwölf Sekunden. Die Hellcat bietet über 700 PS und 340 km/h Spitze für weniger als 70.000 Dollar. So etwas gibt es nur in Los Angeles, wo die Gallone Kraftstoff gerade kaum mehr als drei Dollar kostet.
Ein regelrechtes Premierenfeuerwerk brennt Mazda ab. Gleich drei Weltpremieren, von denen auf dem neuen CX-3 das Hauptaugenmerk liegt, haben sie mit über den Pazifik gebracht. Das Kompakt-SUV teilt sich die Plattform des Mazda 2 und soll im Frühjahr 2015 mit Front- und Allrad auf den Markt kommen. "Der CX-3 trägt die Gene unserer Roadster-Ikone MX-5 in sich", schwärmt Chefdesigner Ikuo Maeda. Die Modellpflegen der Erfolgsmodelle CX-5 und Mazda 6 ergänzen das prallen Auftritt. Ein weiterer Japaner, der Honda CR-V erfreut sich ebenfalls einer Generalüberholung. Gleiches gilt für die aufgefrischte Generation des Ford Explorer und des Chrysler 300. Echte Neuheiten bietet Fiat mit seinem kleinen Allradler 500x als Bruder des Jeep Renegade und Volvo mit dem ebenfalls über alle vier Räder angetriebenen V60 Cross Country. 65 Millimeter mehr Bodenfreiheit, eine Drehmomentsteuerung sowie Corner Traction Control ermöglichen dem schwedischen Kombi Fahrten abseits der befestigten Wege. Das gilt auch für den VW Golf R Variant. Erstmals ist der stärkste Serien-Golf auch als Kombi zu bekommen. 300 PS treffen auf 250 km/h Höchstgeschwindigkeit und 1.620 Liter Laderaum.
Den VW Golf Variant, in den USA als Golf SportWagen angeboten, gibt es zusammen mit dem US-Passat auf der Los Angeles Autoshow noch in einer ganz anderen Rolle zu bestaunen, denn die Wolfsburger zeigen in der Millionenmetropole das seriennahe Gedankenspiel einer Brennstoffzelle und machen so die Muskeln gegenüber den führenden Herstellern Toyota, Honda und Hyundai breit, die ihre Wasserstoffmodelle allesamt im kommenden Jahr in Serie bringen. "Wir wollen mit unseren Modellen aus dem Volkswagenkonzern zeigen, dass wir vorbereitet sind", erklärt Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg, "doch für eine Serienproduktion müsste es erst einmal die nötige Infrastruktur geben." Doch so recht will auf der Los Angeles Autoshow kaum jemand etwas von der Brennstoffzelle wissen. Schließlich steht ein paar Meter weiter mit dem Lexus LF-C2 die sehenswerte Designstudie eines 2+2-sitzigen Cabriolets. Wo würde der besser hinpassen, als nach Kalifornien? Und für die letzten Meter zum Strand gibt es immer noch das Mini Skateboard.
Fotos: Marcel Sommer
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- Veröffentlicht: 20. November 2014