Back to the Roots

2015 ist das Jahr, in dem es heißt Abschied zu nehmen. Der Land Rover Defender, unverwüstliches Allrad-Urgestein aus England, wird eingestellt. Gefeiert wird nicht nur mit ungewöhnlichen Sondermodellen, sondern auch einem spektakulären Gemälde.
Eines der größten Sandgemälde der Welt ist am Strand der Red Wharf Bay auf der walisischen Insel Anglesey zu bestaunen - vorausgesetzt, man hat einen Hubschrauber oder einen Flugzeug zur Verfügung. An diesem Strand entwarf Maurice Wilks kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1947 die markante Form des britischen Dauerläufers, der nach 68 Jahren nunmehr eingestellt und von einem modernen Nachfolger abgelöst wird. Mithilfe von Spezialisten des Teams "Sand In Your Eye" pflügten sechs Defender verschiedener Modellgenerationen den charakteristischen Umriss der 4x4-Ikone in den Sand der Red Wharf Bay. "Mein Vater traf seinen Bruder am Strand der Bucht und entwarf mit einer Zeichnung im Sand seine Vorstellung eines Land Rover", sagt Stephen Wilks, Sohn von Maurice Wilks, "damit konzipierte er den Land Rover - und alles nahm seinen Anfang."
Drei Sonderlinge
Die Familie Wilks besaß Land auf der walisischen Insel und verbrachte hier ihre Urlaube. Auf Anglesey entwickelte Maurice Wilks die Idee eines neuen Rover-Modells, das als Offroader und leichter Traktor gleichermaßen geeignet war. Sein visionärer Vorschlag wurde schließlich "Land-Rover" getauft - unter dem Namen Defender heute eine automobile Legende. Um das riesige Sandgemälde auf der Red Wharf Bay schaffen zu können, wurde den sechs fahrenden Land Rover-Künstlern jeweils eine vier Meter messende Egge angehängt. Das halbe Dutzend Fahrzeuge repräsentierte dabei nahezu die gesamte Modellgeschichte vom Premierenjahr 1948 bis zur Neuzeit. Der Series II-Wagen mit Baujahr 1965 präsentierte sich dabei nicht nur makellos, er besitzt auch eine besondere Geschichte: Er gehörte einst der Familie Wilks. Deshalb waren die Cousins Stephen und Nick Wilks, die Söhne von Maurice und Spencer Wilks, auf der Insel Anglesey vor Ort, um an der ungewöhnlichen Fahrt durch den Sand teilzunehmen. Sie halfen dabei, dass für den Umriss der Karosserie eine 4,52 Kilometer lange Linie auf dem historischen Strand entstehen konnte - in einer Länge, die aneinandergereiht 1118 Defender 90 entspricht. Dem Defender-Kunstwerk war übrigens keine lange Lebensdauer gegönnt. Nur Minuten nach seiner Vollendung verschlang die auflaufende Flut das Sandgemälde.
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- Veröffentlicht: 06. Januar 2015