Das geht schon bei den gepanzerten Türen los, die trotz eines Gewichtes von jeweils 170 Kilogramm so satt in das Schloss fallen, wie es bei der Serien G-Klasse nur selten der Fall ist. Schutz ist beim Alpha Phoenix die oberste Maxime: Damit keiner auf dumme Ideen kommt, gehen die Fenster im Passagierabteil nur einen Spaltweit auf und vorne nur so weit, dass Dokumente durchpassen. "Wir empfehlen den Kunden, auf Fensterheber zu verzichten", erklärt Klaus Ackermann. Wird es dennoch einmal eng, hilft ein Druck auf einen der drei Knöpfe, die sich im Dachhimmel des Autos vor dem Rückspiegel befinden: Mit ihnen aktiviert man die Sirene, Blaulicht oder den Panik-Alarm-Hilferuf.
Übergewicht
In Krisenregionen heißt es bisweilen Haken schlagen, wenn die Kugeln an dem Stahlpanzer der umgebauten G-Klasse abprallen. Doch 4,2 Tonnen zu bewegen ist kein Pappenstil. Deswegen faucht und wummert schon im Standgas der 5.5 Liter-V8-Biturbo-Motor aus dem Mercedes AMG G63 mit der beeindruckenden Präsenz von 544 PS vor sich hin. Jederzeit bereit, die Muskeln zu spannen und mit der mächtigen Kraft des maximalen Drehmoments von 760 Newtonmetern die Nobel-G-Klasse nach vorne zu wuchten. Tippt man auf das Gaspedal, sprintet der Achtzylinder-Athlet untermalt von einem herzhaften Donnergrollen mit einer Überzeugungskraft los, die das Zusatzgewicht von immerhin über zwei Tonnen gegenüber dem Mercedes AMG G63 fast bedeutungslos erscheinen lässt. Überholvorgänge? Kein Problem
Doch richtig interessant wird es, wenn es um schnelle Kurven geht. Dank der stärkeren Wankstabilisatoren und einem verbesserten Fahrwerk, das auf der Nordschleife des Nürburgrings seine Feuertaufe erhalten hat, pfeift der Alpha Armouring Phoenix mit einer Geschwindigkeit um die Ecken, dass selbst sportliche Pkws sich schwer tun, zu folgen. Der gepanzerte Aufbau wankt kaum und die Lenkbefehle werden präzise umgesetzt. Allerdings spürt man das mächtige Gewicht der gepanzerten G-Klasse bei jeder Lenkbewegung, was aber der spaßbringenden Fahrdynamik des schwarzlackierten Vehikels keinen Abbruch tut. Damit der 4,2-Tonnen-Koloss auch ruckzuck steht, haben die Techniker von Alpha Armouring den Bremsdruck erhöht und die Run-Flat-Reifen rollen auch dann noch, wenn auf sie geschossen wird.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 05. Mai 2015