Schutzengel aus Kohlefaser
Bevor der Rennwagen auch nur einen Meter aus der Boxengasse fährt, vertrauen die Piloten ihm ihr Leben an: dem Rennhelm - einer Mischung aus Kampfansage, kunterbunter Werbefläche und Lebensversicherung.
Wenn es heutzutage im Rennsport zu Unfällen kommt, ist die Chance des Überlebens innerhalb der letzten Jahrzehnte gigantisch gestiegen. Der Grund liegt neben dem hochfesten Kohlefasermonocoque des Rennwagens insbesondere den modernen Rennhelmen. Vor allem bei hohen und damit insbesondere gefährlichen Geschwindigkeiten wie in der Formel 1 spielt die Qualität des Kopfschutzes eine übergeordnete Rolle. Ob Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen oder Nico Rosberg - sie alle wollen nur das Beste. Und genau das kommt insbesondere aus Deutschland.
19 Lagen Kohlefaser
Wie sehr sich ein Rennfahrer den Menschen zu Dank verpflichtet sieht, die solch Rennhelme in mühevoller Handarbeit entwickeln, testen und produzieren, ist nicht zuletzt am Besuch des Formel-1-Stars Felipe Massa bei seinem Helmhersteller Schuberth in Magdeburg zu erkennen. Sein Helm hielt im Jahr 2009 einem Einschlag einer auf 270 Kilometer pro Stunde beschleunigten Sprungfeder stand. Sie löste sich während der Qualifikation für den ungarischen Grand Prix von Rubens Barrichellos Brawn-Mercedes und traf den damaligen Ferrarifahrer Massa im vorderen Bereich seines Rennsporthelmes. Zum Unfall, an den er sich nicht erinnert, sagte Massa: "Ihr habt mir das Leben gerettet, ich danke euch."
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 15. Mai 2015