Nichts für Angeber
Der Aventador LP 750-4 Superveloce ist mit 750 PS der stärkste Lamborghini aller Zeiten. Fürs balzende Auf- und Abfahren ist der scharfe Italiener allerdings nicht zu gebrauchen.
Menschen mit einem Body-Mass-Index auf Niveau der Jahresdurchschnittstemperatur von sonnenverwöhnten Städten wie Barcelona haben es nicht leicht. Erst recht nicht, wenn es darum geht, Supersportwagen zu fahren. Schlimmer als eine ausladende Hüfte ist oft jedoch die simple Körpergröße. Denn alles ab knapp 1,90 Meter darf sich am Ende einer Fahrt in einem Lamborghini nicht über eine vom Dachhimmel plattgedrückte Frisur ärgern. Macht auch keiner, denn schon direkt nach dem zum Leben erwecken der 6,5 Liter großen Zwölfzylinder-Bestie im kantigen Kleid setzt der Überlebensinstinkt ein. Und dem sind diese trivialen Körperpartien ziemlich egal. Der Körper des Fahrers wird in der Zeit vom erstmaligen bis zum erneuten Drücken des Engine-Knopfs von Adrenalin, Glücksgefühlen und dem großen Gedanken "Was mache ich hier überhaupt?" durchflutet.
Hervorragende Lenkung
Die Antwort darauf liest sich ebenso kurz wie unvergessen: Den stärksten Lamborghini aller Zeiten fahren. Der auf 600 Einheiten limitierte Lamborghini Aventador LP 750-4 Superveloce stellt mit seinen 750 PS die neue Sperrspitze der italienischen Traumfabrik dar. Wer der Meinung ist, dass ein ausgewachsenes Pferd für den Transport von zwei Tüten Milch Verschwendung und unnötig ist, darf sich jetzt eines Besseren belehren lassen. Die an alle vier gewaltigen Räder transportierte Leistung, sowie die Kraft von 690 Newtonmetern sorgen für ein brachiales Längsbeschleunigungs-Feuerwerk und ein Leistungsgewicht von 2,03 Kilogramm pro PS. Dass im Preis von 389.356 Euro der Service einer imaginären Domina inkludiert ist, sollte jeder Käufer vorher wissen. Diese Dame zimmert dem Fahrer mit ihrem Rohrstock bei jedem manuellen Hochschalten innerhalb des automatisierten Siebenganggetriebes zünftig in den Nacken. Solvente Chinesen müssen sich dank der gewaltigen Steuer diesen Service für rund 1,2 Millionen Euro wesentlich teurer erkaufen.
- Details
- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 18. Mai 2015