Nach siebeneinhalb Jahren Porsche-Zugehörigkeit kündigt er 1978 seinen Job und heuert beim Fahrzeugveredler BundB Automobiltechnik an. Noch im selben Jahr feiert die von ihm entwickelte Mercedesstudie CW 311 ihre Weltpremiere. Es ist die erste und einzige Mercedes-Studie, die außerhalb Mercedes entworfen wurde und einen Stern tragen darf. Doch das seinem cw-Wert von 0,311 seinen Namen verdankende Traumauto ist nicht innerhalb eines Jahres entwickelt worden. Eberhard Schulz nutzt schon zu seiner Porsche-Zeit jede freie Minute, um dieses 4,10 Meter lange und 1,11 Meter flache Geschoss mit 375 PS zu kreieren. "Automobildesign wirkt nur lebendig, wenn es animalische Züge signalisiert. Mein CW 311 hat diese "Geierhaftigkeit" einerlandenden Concorde", schwärmt er noch heute. Das in dem Film Car Napping eine gewichtige Rolle spielende und 319 Kilometer pro Stunde schnelle Fahrzeug soll eigentlich ein Einzelstück bleiben. So zumindest der Plan.
Im Jahr 1982 folgt der Gang in die Selbstständigkeit. In Leonberg feiert Eberhard Schulz die Existenzgründung des Isdera-Ing.-Büros. "Ich fand Schulz als Autonamen nicht sehr besonders, also wurde es Isdera", verrät er mit einem Lächeln im Gesicht. Genauer gesagt ist Isdera als neunter deutscher Autohersteller beim Kraftfahrtbundesamt registriert. Schon ein Jahr nach der Gründung feiert sein erstes Serienauto auf dem Genfer Automobilsalon seine Weltpremiere, der Isdera Spyder 036i. Wie es bei Isdera Tradition werden sollte, ist die Anzahl der Zylinder anhand der Konstruktionsnummer abzulesen. Der zehn Jahre lang produzierte Roadster ist bis zu 220 PS stark und bis zu 262 Kilometer pro Stunde schnell. Insgesamt 17 Mal produziert Isdera den Spyder mit seinem Reihensechszylinder-Mercedes-Motor.
Es folgt mit dem Imperator 108i die lang ersehnte Serienversion des Mercedes-Prototypens CW 311. Der langstreckentaugliche GT Wagen mit bis zu 420 PS, die er aus einem bis zu sechs Liter großen V8 Motor holt, gehört seiner Zeit zu den schnellsten Sportwagen der Welt. Seine 345er-Breitreifen treiben die 17 Mal gefertigten Sportler auf Tempo 310. Zu seinen Besonderheiten zählt unter anderem, dass eine der ersten Autotelefonanlagen in ihm installiert wird. 1991 feiert der Imperator 108i auf dem Automobilsalon in Genf seine Weltpremiere. Drehzahlmesser und Tacho stammen vom Porsche 911 der G-Serie, wie auch die Heizungsgarnitur. Da auch die Lenkung aus Zuffenhausen stammt, ist es nicht verwunderlich, dass das Zündschloss links daneben Platz findet. Eine 410 PS starke und 320 Kilometer pro Stunde schnelle 911-Alternative ist der Isdera jedoch nicht, kostet er rund das Vierfache.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 14. August 2015