Bei so viel Dampf sieht selbst der aufgeladene V8-Turbo im Mercedes GLS 500, der in den USA unverändert als 550er verkauft wird, schwächlich aus. 335 kW / 455 PS und 700 Nm wirken hier im tiefen kalifornischen Sand jedoch deutlich weniger imposant als zwei Meilen weiter auf der Straße Richtung Tecopa, dem Old Spanish Trail Highway. Wer will, drückt den weißen Koloss in 5,4 Sekunden auf Tempo 100 und fährt bei 250 km/h in den Begrenzer. Der in Aussicht gestellt Normverbrauch: 10,9 Liter Super - hier in den USA durchaus zu schaffen. Besser abgestimmt als zuvor zeigt sich die obligatorisch bei allen GLS außer dem 63er AMG verbaute Neungang-Automatik, die selbst hier in den Dünen überzeugen kann und auf befestigtem Untergrund zurückhaltend im Hintergrund ihre Arbeit verrichtet.
Seine meisten Kunden findet der Mercedes GLS unverändert in den USA. In Europa tut er sich nicht nur wegen seiner üppigen Dimensionen, sondern insbesondere wegen eines fehlenden konkurrenzfähigen Dieselmotors schwer. Nach wie vor haben die Schwaben hier nur den einfach aufgeladenen Dreiliter-Diesel (ab 62.850 Euro) mit 258 PS und 620 Nm maximalem Drehmoment im Angebot, während die Konkurrenz Sechs- und Achtzylinderdiesel mit bis an die 400 PS bietet, die in dieser Gewichtsklasse deutlich souveräner ihre Arbeit verrichten. Hier heißt es auf den nächsten Mercedes GLS warten und aktuell nichts unter dem mindestens 81.600 Euro teuren GLS 500 kaufen. Der kommende Mercedes GLS wird ab 2018 nicht nur die neue Daimler-Motorengeneration, sondern auch eine Edelvariante bekommen, die als Maybach der übermächtigen Konkurrenz mit Range Rover und Bentley Bentayga Konkurrenz machen soll. Und dann kommt da ja auch noch der BMW X7.
Fotos: Dirk Wehenmeyer
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- Veröffentlicht: 01. Dezember 2015