Nachdem die spektakuläre Studie des Opel Monza auf der Frankfurter IAA im Herbst 2013 für viel Aufsehen gesorgt hatte, sehnten viel Rüsselsheim-Fans bereits ein neues Markenaushängeschild herbei, wie es einst Admiral, Kapitän oder später der Senator waren. Dem erteilte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann jedoch nunmehr eine endgültige Absage. "Wir wollen keine Luxusmarke werden, sondern kommen aus der Mitte der Bevölkerung. Es wird ein neues Opel-Topmodell geben, das sehr viele Designmerkmale der Konzeptstudie des Monza in sich tragen wird", erläuterte Neumann im Frühjahr 2015, "doch dieses Fahrzeug wird nicht größer als der aktuelle Opel Insignia."
Imageschub durch Astra
Während die direkte Konkurrenz von Volkswagen auf der Suche nach Image und Profit mehr denn je in Richtung Premiumliga abwandert und selbst Citroen mit der DS-Linie oder Ford mit Edge, Mustang oder der Vignale-Linie nach oben wollen, setzt Opel mehr denn je auf die kleinen Modelle wie die zuletzt vorgestellten Karl und Corsa. "Brandshaper sind für uns Fahrzeuge wie der hoch individualisierbare Adam oder auch der kommende Astra", ergänzt Neumann. Das neue Opel-Topmodell dürfte ein Crossover mit rund 4,80 Metern Länge werden, der jedoch noch mindestens bis 2017 auf sich warten lässt. Modernste Turbotriebwerke und ein Allradantrieb sind ebenso gesetzt wie ein Komplettangebot an Fahrerassistenzsystemen. Der winzige Dreizylinder aus der Konzeptstudie des Opel Monza auf der IAA dürfte von potenziellen und der Konkurrenz jedoch allenfalls belächelt werden. Da der Wagen insbesondere auf Europa fokussiert ist, wird es für einen aufgeladenen Sechszylinder im neuen Opel-Schlachtrösschen jedoch schwer werden. Der Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum dürfte jedoch mindestens 300 PS leisten. Der kantige Opel Diplomat mit seinem Chevrolet-V8 musste einst mit 230 PS auskommen.
Für einen mächtigen Image-Schub sorgt der Start des neuen Kompaktklassemodells Astra. Der kann zwar dem Klassenprimus VW Golf kaum vom Kompaktklasse-Thron stürzen; präsentiert sich aber besser denn je. Moderne Triebwerbe, eine nennenswerte Abspeckkur, neue Komfortdetails und faire Preise sollen verlorene Kunden von der starken Konkurrenz zurückholen und Dank Matrix-LED-Scheinwerfern in eine gleißend helle Zukunft blicken lassen. Nach dem Kleinwagenterzett aus Adam, Corsa und Karl ist der Astra zentrales Element der Opel-Strategie für die nächsten Jahre. "Unser neuer Astra spielt eine ganz wichtige Rolle in unserem Zukunftsplan Drive 2022", sagt Opel-Finanzvorstand Michael Lohscheller, "das Auto steht für rund ein Fünftel unserer Verkäufe und wird deshalb einen erheblichen Beitrag zum Opel-Comeback leisten."
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- Veröffentlicht: 18. Dezember 2015