Eine schräge Nummer
Der Jeep CJ-5 ist eine der wenigen echten automobilen Legenden. Jeder kennt den robusten Geländewagen, der nicht nur durch den Koreakrieg Weltruhm erlangte und zu einem erfolgreichen Freizeitmobil wurde. Doch nur wenige kennen die Pick-Up-Variante des CJ-8.
Einen Jeep CJ-8 im europäischen Straßenverkehr zu erspähen, kommt einem nennenswerten Lottogewinn gleich. In Europa wurde der Pick Up, der den Namensannex Scrambler trug, offiziell nicht verkauft. Ein paar Modelle gingen in die hügelige Schweiz und auf dunklen Wegen fanden auch ein paar Jeep-Lademeister ihren Weg nach Schweden; doch nur wenige der insgesamt nicht einmal 30.000 produzierten Ladeflächen-Offroader kletterten über unbefestigte Wege aus den USA heraus. Als der CJ-8 Anfang der 80er Jahre das Licht der Welt erblickte, hatte sein Plattformgeber CJ-5 schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel und schon längst ausgedient. Zuletzt war er nur noch in der Variante Jeep Golden Eagle mit opulentem Aufkleberornat verkauft worden. Die technisch eng verwandten Jeep-Versionen CJ-6 / CJ-7 hatten ihn abgelöst und schließlich eben doch noch den Testballon eines Pick Ups hervorgebracht, der intern schon viele Jahre diskutiert worden war. Die Chancen auf dem zivilen Markt wurden in den 70er Jahren immer wieder als allzu überschaubar angesehen. Erst 1981 schaffte es der Scambler schließlich in die Serie, weil andere CJ-Verkäufe stockten.
Sechs- und Achtzylinder
Um der Jeep-Ladefläche einen entsprechenden Nutzwert zu geben, wurde der Radstand ohne großen technischen Aufwand um rund 20 Zentimeter auf 2,62 Meter verlängert. Davor gab es eine knapp geschnittene Fahrerkanzel für Pilot und Copilot. Ablagemöglichkeiten, Komfort oder Aufenthaltswert? Fehlanzeige. Was abseits der beiden Insassen transportiert werden sollte, musste hinten drauf. Für Steifigkeit in der Pick-Up-Karosserie sorgte ein fest verschraubter Überrollrahmen, an dem seitlich oftmals auch das Ersatzrad befestigt wurde. Die kunterbunten Werbebroschüren der frühen 80er Jahre priesen den Jeep zumeist als amerikanisches Lifestyle-Mobil mit Skiern, Motocross-Maschinen oder Wakeboards auf der kurzen Ladefläche.
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- Veröffentlicht: 11. September 2016