Grand mit Vieren
Mir der Simplex-Modellreihe gelang der Daimler Motorengesellschaft (DMG) 1901 ein epochaler Wandel des Automobilbaus, weg von den motorisierten Pferdekutschen, hin zu leistungsfähigen Fahrzeugen mit niedrigem Schwerpunkt und einfacher Handhabung.
Das historische Quartett zieht die Blicke der Passanten magisch auf sich. Handys werden gezückt und Erinnerungsfotos werden geschossen. Das Gruppenbild mit den vier Mercedes Simplex im Stadtkern von La Turbie, weckt Reminiszenzen an die epischen Siege der Fahrzeuge des Daimler Motoren Gesellschaft (DMG) Anfang des 20. Jahrhunderts. Initiator dieser Dominanz die noch einige Jahre andauern sollte, war der geschäftstüchtige Autohändler Emil Jellinek, der die Bühne der Frühjahrs-Autorennen in Nizza nutzte, um Werbung für die Autos aus Cannstadt zu machen.
Handwerkskunst
Und was verkauft sich besser als Siege, die in einem Autorennen errungen werden. Das alte Sprichwort: "win on Sunday, sell on Monday" (Gewinne am Sonntag, verkaufe am Montag) war vor mehr als 115 Jahren genauso gültig, wie es heute der Fall ist. In dem pittoresken Städtchen an der der Côte d\'Azur machten die Schönen und Reichen - darunter viele Autonarren - Urlaub und veranstalteten prestigeträchtige Wettfahrten. Darunter die legendäre Hatz die geschlängelte Straße nach La Turbie hinauf. Zunächst war das Rennen fest in französischer Hand, doch Emil Jellinek weiß, wie man die Vorherrschaft der gallischen Autohersteller brechen kann. Zusammen mit Daimler-Chefkonstrukteur Wilhelm Maybach ersinnt er ein Automobil, das nichts mehr mit den motorisierten Kutschen früher gemein hat.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. April 2017