Die Motorleistung wird über eine Sechsstufenautomatik an eine oder eben beide Achsen übertragen. Keine Automatik der neuesten Hightech-Generation, aber allemal modern genug, um mit dem 3,6 Liter großen Sechszylinder kraftvoll und standesgemäß unterwegs zu sein. Die Automatik vom Typ Hydra-Matic 6T70 schaltet weich im Hintergrund, hat jedoch ihre Probleme, wenn man die sportlichere Gangart bevorzugt und den Lacrosse scheucht. Dann drehen die Gangwechsel schon einmal ins Leere, die einzelnen Schaltstufen werden bisweilen allzu lautstark ausgedreht und selbst der manuell anwählbare Sportmodus ist keine wirklich stimmungsvolle Alternative. Daher wieder Fuß vom Gas und lässig gen Detroit rollen, dann glänzt der Buick am meisten. Das gilt auch für den Verbrauch. Im amerikanischen Zyklus soll sich der Lacrosse mit knapp über zehn Litern Normalkraftstoff auf 100 Kilometern zufrieden geben. Wer es mit den durchdrehenden Vorderrädern nicht übertreibt, schafft das allemal. 0 auf Tempo 100 schafft der Amerikaner in knapp acht Sekunden und wer will, gibt dem Fronttriebler bis zu 220 km/h die Sporen.
Luxus im Innern
Die Lenkung ist US-spezifisch betont komfortabel, jedoch nicht so indirekt, wie man es von älteren Buick-Modellen kennt. Gleiches gilt für das Fahrwerk und die Gesamtabstimmung des Viertürers. Vorne gibt es McPherson-Federbeine, während an der Hinterachse eine Vierlenkerachse verbaut ist, bei den Allradversionen ergänzt um eine adaptive Dämpfersteuerung. Komfort wird beim 1,8 Tonnen schweren Buick Lacrosse klassen- und bauartbedingt groß geschrieben. Schwammig und im Grenzbereich überfordert war jedoch gestern. Die wenig bissig zupackenden Bremsen sind jedoch enttäuschend.
Auch im Innenraum kann sich der Amerikaner mit Produktionsstandort Fairfax in Kansas City sehen lassen. Schwammige Sitze, billige Oberflächen und wirre LCD-Anzeigen sind längst Vergangenheit. Wie man es von der GM-Luxusmarke Cadillac kennt, sind auch im Buick Lacrosse digitale Anzeigen verbaut, die sich in Farbe und Informationsgehalt ganz den Wünschen des Fahrers anpassen. Bequeme Ledersitze, komplett klimatisiert oder der sonore Sound aus den elf Boxen des Bose-Systems - man kann sich wohl fühlen im Buick Lacrosse, während man auf die animierten Instrumente oder das zu kleine Head-Up-Display blickt. Die Insassen freuen sich Dank 2,84 Metern Radstand über das gute Platzangebot und surfen via 4G-Funkwabe mit Smartphone oder Tablet turboschnell im Internet, während der Fahrer betont grimmig die neuesten Staus auf dem acht Zoll großen Navigationsdisplay wahrnimmt. Leider ist der Laderaum nicht auf dem Niveau des großen Innenraums. Das Kofferabteil des Buick Lacrosse schluckt mäßige 376 Liter.
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- Veröffentlicht: 30. März 2015