Kompakt aus der Nische
Mit dem Q30 will Nissans Nobelableger Infiniti künftig auf dem europäischen Markt aus der Nische heraus. Der kompakte Japaner wird in Großbritannien gebaut - und hat einen deutschen Zwilling.
Außen Infiniti, innen Mercedes. Es gibt sicher schlechtere Kombinationen in der automobilen Welt. Der Infiniti Q30 ist das erste gemeinsame Produkt der Teilzeitehe zwischen Mercedes-Benz und Nissan/Renault in der Premiumklasse. Der kompakte Q30 der Nissan-Edelmarke Infiniti basiert technisch auf der Plattform der Mercedes A-Klasse. Auch bei den Motoren bedient sich Infiniti vor allem aus dem Antriebsregal der Stuttgarter. Was die A-Klasse antreibt, treibt auch den Q30 an - lediglich eines der Aggregate stammt von Renault. Mercedes CLA, die A-Klasse selbst - alles also Zwillinge des Q30, der im britischen Nissan-Werk Sunderland gebaut wird. Damit ist der Q30 das erste in Europa gebaute Modell der Marke Infiniti.
Das typische Markengesicht von Infiniti
Selbst beim Look & Feel atmet der Infiniti noch den Geist der schwäbischen Premium-Philosophie: Das asymmetrische Cockpit wirkt zwar auf den ersten Blick völlig eigenständig in seinem Grunddesign. Aber bei näherem Hinsehen könnte es genauso in einer A-Klasse zu finden sein. Grafik, Schalter, Fensterheber, Bordcomputer, grundsätzliche Anordnung der Elemente - alles ähnelt sich oder ist identisch. Und der manuelle Schalthebel kommt einem doch arg vertraut vor. Mercedes-Fahrer würden sich hier sehr schnell heimisch fühlen. Immerhin sorgt Infiniti auch mit einer Auswahl an gediegenen Materialien für eine eigene Haptik. Dachhimmel und -säulen etwa sind mit einem wildlederartigen Material aus Italien bezogen, "das", so Infiniti, "immer häufiger in der High-Fashion Industrie zum Einsatz kommt".
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 29. Oktober 2015