Mehr denn je
Mit der neuen E-Klasse definiert Mercedes das Segment der Oberklasse neu - zumindest in Sachen Komfort und Fahrerassistenz.
Die Vorgaben für die Daimler-Entwickler waren diesmal schwerer denn je. Die neue E-Klasse sollte nicht weniger als die Krone der Business-Class-Limousinen zurück nach Stuttgart holen. Zuletzt war den Schwaben der Audi A6 (in Europa) und insbesondere der 5er BMW (weltweit) mächtig auf der Nase herumgetanzt und hat den einstigen Platzhirschen in die dritte Reihe verdrängt. Mit einem unaufgeregten Design passt sich die neue E-Klasse dezent ins aktuelle Familiengefüge zwischen C- und S-Klasse ein. Etwas mehr Eigenständigkeit wäre schön, doch wer mag sich über das sehenswerte Design beschweren, wenn sich auch die Technik in Richtung S-Klasse aufschwingt?
Komfortable Luftfeder
In Europa geht ohne die ebenso drehmomentstarken wie sparsamen Diesel gar nichts. Für Mercedes Grund genug, einen neuen Vierzylinder-Selbstzünder zu entwickeln, der ebenso wie sein kraftvoller, aber lauter Vorgänger zukünftig in allem mit Stern verbaut werden wird, das Rang und Volumen hat. In seiner mittleren Ausbaustufe leistet das Vollaluminium-Triebwerk im Mercedes E 220d 143 kW / 194 PS und 400 Nm maximales Drehmoment. Den Spurt 0 auf Tempo 100 schafft das Business Modell in 7,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei stattlichen 240 km/h. Die Kombination mit der nunmehr neunstufigen Getriebeautomatik ist vorzüglich; vielleicht nicht so dynamisch wie das achtstufige ZF-Gegenüber, das in der Konkurrenz von Audi A6, Jaguar XF oder BMW 5er verbaut wird, aber dafür sparsamer denn je. Und das Geräuschniveau ist nicht nur durch die geringeren Drehzahlen geringer als je zuvor. Der Normverbrauch des Mercedes E 220d liegt trotz 1,7 Tonnen Leergewicht bei knapp unter vier Litern Diesel. Im Vergleich zum Vorgänger hat die neue E-Klasse um 80 Kilogramm abgespeckt. Dabei ist sie um rund vier Zentimeter auf 4,92 Meter gewachsen. Der Längenzuwachs kommt dabei jedoch überraschend wenig den Passagieren im Fond zugute. Denn auch wenn der Radstand auf 2,94 Meter wuchs, stieg die Kniefreiheit hinten nur um sechs Millimeter. Das Kofferraumvolumen sank unmerklich auf 530 Liter. Nun um Verhältnis 40:20:40 teilbar: die Rückenlehne.
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- Veröffentlicht: 08. März 2016