Besonders imposant bollern das AMG C 63 Cabrio oder das neue GLC Coupé, doch auch E 43 oder der aufgefrischte CLA sorgen auf der Manhattan Motorshow für einen kraftvollen Auftritt bei Daimler. Das sieht bei Audi nicht anders, aber etwas kleiner aus. Man kann sich unschwer vorstellen, wie wenig Spaß es macht, mit dem 540 PS starken Audi R8 Spyder offen durch Midtown zu donnern. Er ist auf einer seichten Küstenstraße ebenso besser aufgehoben als zwischen den endlosen New Yorker Straßenschluchten wie der Mazda MX-5 RF. Nach dem normalen Roadster zeigen die Japaner auf der US-Messe erstmals eine Targavariante mit vollelektrischem Klappdach. "RF" steht dabei für Retractable Fastback, weil der Beriff "Targa" seit Jahrzehnten durch Porsche geschützt ist. In den meisten europäischen Ländern wird es das MX-5 Derivat nur in der 160 PS starken Zweiliter-Variante geben.
Frühling am Hudson
Noch sportlicher und ebenso kaum das rechte Gefährt für die Straßen von Manhattan ist der zum wiederholten Male überarbeitete Nissan GT-R. Mit 570 trampelnden Pferden wieder ein paar PS mehr, dazu ein nachgezogener Lidstrich und weniger Knöpfe im Innenraum - schon geht es lautstark wieder auf die Kunden los, die sich auf der Messe aus unerfindlichen Gründen nicht für den spektakulären Chevrolet Camaro ZL1 begeistern können. Ab 55.500 Dollar gibt es wahlweise ZL1 Coupé und Cabrio mit 589 PS, 754 Nm maximalem Drehmoment und 300 km/h Spitze - der 6,2 Liter große V8-Kompressor macht es möglich. Ebenfalls nachgeschärft: der ebenso spritzige wie kompakte Toyota GT 86. Deutlich geruhsamer lässt es der größte Autohersteller der Welt mit dem Prius angehen. Die Japaner zeigen in der Stadt, die niemals schläft, den Prius mit zeitgemäßem Plug-In-Modul. Die zweite Generation zeigt sich nur ein mutigeres Design, sondern lockt Ökofans auch mit einer reinen elektrischen Reichweite von 50 Kilometern. Das Hybridsystem des Prius Plug-in Hybrid verfügt über eine größere Lithium-Ionen-Batterie mit 8,8 kWh - aufladbar in rund zwei Stunden. Der Normverbrauch liegt bei 1,4 Litern pro 100 Kilometern und elektrisch schafft der surrende Fronttriebler 135 km/h. Marktstart ist jedoch erst Anfang 2017. Ebenfalls in New York zu sehen: die beiden sportlich gezeichneten Limousinen Subaru Impreza und Kia Cadenza. "Der neue Kia Cadenza bringt mit seinem neuen Design und vielen Premium-Details eine extra Dosis Spannung in das Oberklasse-Segment", so Orth Hedick, oberster Produktplaner bei Kia Nordamerika, "alles, was man sehen und anfassen kann, wurde von uns verbessert."
Wie an der größeren werdenden Zahl von Hybridtaxen zu sehen, setzen die katastrophalen Straßenverhältnisse auch dem Prius mächtig zu. Schon eher für die zerborstenen Pisten von New York geeignet sind die SUV. Neben dem neuen Mercedes GLC Coupé gibt es im gewohnt lieblos dekorierten Javits Center unter anderem den überarbeiteten Porsche Macan zu bestaunen, der ab sofort auch mit einem wenig standesgemäßen Vierzylinder im Segment von BMW X3, Mercedes GLC und Audi Q5 wildert. Gewaltig auf den Spuren von Range Rover und Bentley Bentayga unterwegs: das Lincoln Navigator Concept, dessen mächtige Flügeltüren wohl ebenso der Serienumsetzung zum Opfer fallen dürften wie die ausfahrbaren drei Trittstufen. Doch das Grunddesign und das Gesamtpaket dürfte inklusiv 400-PS-V6-Biturbo-Motor schon bald in ein Navigator-Serienprodukt münden. Mehrere Klassen darunter rangiert der Mini Clubman, der ab sofort auch mit einem variablen Allradantrieb zu bekommen ist. Wem der Sechstürer zu viele Ein- und Ausstiege hat, dürfte sich nicht nur wegen des bevorstehenden Frühlings für das 231 PS starke Mini John Cooper Works Cabrio erwärmen können.
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- Veröffentlicht: 23. März 2016