Notstromaggregat
In Europa springen die Hybriden nicht so recht an. Doch in den USA sieht das ganz anders aus. Der erfolgreiche BMW X5 mit Doppelmotor verkauft sich bestens im Land von SUV, Pick Ups und Donald Trump. Wir haben den Test gemacht, ob er hier besser passt als bei uns.
Der BMW X5 ist in den USA ein genauso beliebtes Auto wie in bei uns. Doch während die Kunden in Europa ein paar Monate auf ihren bestens ausgestatteten Diesel-X5 warten müssen, läuft der Kauf unter dem Sternenbanner hier anders ab. Wem das Auto gefällt, nimmt es beim Händler am besten gleich mit - gegebenenfalls sogar als Dreiliter-Diesel. Die meisten der Kunden steigen jedoch in die üppig motorisierten Topmotorisierungen mit V8-Turbo oder gar einem M-Signet auf dem Heck. In den wirtschaftsträchtigen Bundesstaaten Kalifornien oder Florida steigen immer mehr in den BMW X5 xDrive 40e. Ein Plug-In-Hybride, der in Europa keine Chance gegen die hoch effizienten Powerdiesel hat, sich in den USA je nach Bundesstaat und Händler jedoch einer prächtigen Nachfrage und einem Verkaufsanteil von bis zu 50 Prozent erfreut.
Wenig elektrischer Reichweite
Der BMW X5 xDrive 40e kombiniert unter der Motorhaube und im Getriebetunnel bestens versteckt die Kraft von zwei völlig unterschiedlichen Herzen. Den Hauptantrieb übernimmt der vergleichsweise gesichtslose Zweiliter-Turbo-Vierzylinder, der in den kleineren Baureihen zur Allzweckwaffe der Bayern wurde und zahlreiche Reihensechszylinder unter lauten Buh-Rufen der BMW-Fans ablöste. Seine 245 PS werden an der Achtgang-Automatik von einem 113 PS starken Elektromodul unterstützt, die den 2,2 Tonnen schweren Allradler auf insgesamt 230 kW / 313 PS erstarken lassen. Das Akkupaket sucht man mit bloßem Auge vergebens, denn nirgends deutet etwas auf die gequaderten Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von neun kWh hin. Sie befinden sich im doppelten Ladeboden, der für die Nutzung von Kleingegenständen daher weitgehend ausfällt. Stört ernsthaft keinen und so scheint es beinahe Hybridspaß ohne Reue zu geben. Zwar reduziert sich das Ladevolumen von mächtigen 650 auf 500 Liter; doch das sind kaum ernsthafte Einschränkungen im SUV-Alltag. Wer die Rücksitze umlegt, kann das Volumen auf 1.720 Liter erweitern. Schon ärgerlicher, dass nur der obere Teil der Heckklappe elektrisch aufklappt. Das untere Drittel muss wie ehemals beim Range Rover mit der Hand umgelegt werden.
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- Veröffentlicht: 09. Februar 2017