Sobald ein Verkehrsschild am Straßenrand steht, erkennt die Kamera es zuverlässig und spiegelt dessen Aussage in das kleine Display. Hält sich der Fahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung, färbt sich das Symbol rot und hilft so das Flensburger Punktekonto sowie das Portemonnaie zu schonen. Ein Highlight des Safety-Sense-Systems ist der Notbremsassistent, der zwischen einer Geschwindigkeit von zehn km/h bis 80 km/h aktiv ist. Bis zu 30 km/h verhindert die Technik einen Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern, bis zu 60 km/h reduziert sie die Kollisionsgeschwindigkeit um rund 30 km/h und verringert dadurch das Verletzungsrisiko erheblich. Da die Sensoren sich im Bereich der Scheibenwischer befinden, beeinträchtigt auch Regen die Funktionsfähigkeit nicht, solange die Wischer die Scheibe freibekommen. Bis zur Markteinführung in Deutschland soll es möglich sein, die Anzeige, die auf dem Kartenmaterial basiert, zu deaktivieren. Der Auris ist nur der Anfang. Die Schachtel an der Windschutzscheibe ist nicht nur für den Nippon-Golf vorgesehen - schon bis Ende des Jahres sollen 70 Prozent der Toyotas dieses System haben.
Der 1.6-Liter-Diesel kommt von BMW
Unter der Motorhaube hat sich ebenfalls einiges getan: Mit der Modellpflege halten auch neue Motoren Einzug. In erster Linie der 1.2-Liter-Turbo-Benziner mit Direkteinspritzung. Der Vierzylinder hat 85 kW /116 PS und ein maximales Drehmoment von 185 Newtonmetern, das bereits bei 1.500 U/min zur Verfügung steht. Im Zusammenspiel mit dem rund 1.3 Tonnen schweren Fahrzeug schafft der Auris 1.2T eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und absolviert den Sprint auf 100 km/h in 10,1 Sekunden. Der Verbrauch von 5,4 Litern pro 100 Kilometern (bei 17-Zoll-Bereifung) kann sich ebenfalls sehen lassen. Hören lassen oder eben nicht, kann sich auch die Geräuschentwicklung des Triebwerks: Solange man entspannt im Verkehr mitschwimmt, verrichtet das Aggregat seine Arbeit im Flüstermodus. Auch der Antritt ist durchaus geschmeidig - bis zum vierten Gang hat der 1.2-Liter-Motor die Sache voll im Griff. Bei höheren Geschwindigkeiten und Gängen müht sich das Triebwerk nach Kräften, muss aber mit häufigem Zurückschalten unterstützt werden und meldet sich dann japanisch-höflich leicht knurrend zu Wort.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der neue 1.2-Liter-Benziner ein guter Motor ist. Wer mit höheren Geschwindigkeiten längere Strecken absolvieren will, ist mit dem 1.6-Liter-Diesel gut bedient. Das Aggregat stammt aus der Kooperation mit BMW und macht dem Auris mit 112 PS / 82 kW Beine. Der Selbstzünder steht mit einem maximalen Drehmoment von 270 Newtonmetern gut im Saft und hat mit Toyotas Kompaktwagen wenig Mühe. Der Durchschnittsverbrauch von 4,3 Litern pro 100 Kilometer ist ein weiteres Argument für Langstrecken-Fahrer.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. Juni 2015