Hecklift mit inneren Werten
Kia überarbeitet seinen Golf Gegner Ceed und spendiert ihm eine frischere Optik. Außerdem setzen die Koreaner die Hebel an den richtigen Stellen an und merzen einige Fehler des Vorgängers aus.
Problem erkannt, Problem gebannt. So könnte das Motto beim Facelift, des Kia Ceed lauten. Wobei das Wort Facelift im Zusammenhang mit der Modellüberarbeitung des koreanischen Golf-Konkurrenten eher irreführend ist. Denn der Ceed hat zwar eine optische Auffrischung bekommen, aber die kommt hauptsächlich dem Heck zugute, das mit neuen Leuchten und einer neuen Schürze bestückt, frischer auftritt, als bisher. Weil die Koreaner sehr schnell lernen, tun sie es den deutschen Konkurrenten gleich und erweitern die Ausstattungsoptionen um die sportliche GT-Line. Also gibt es jetzt neben einer S-Line (Audi), R-Line (VW) oder M-Paket (BMW) auch eine GT-Line.
Durstiger Dreizylinder
Dass die vor allem dem Kia GT pro gut steht, dürfte wohl niemand ernsthaft bezweifeln: Das Heck hat einen Diffusor zwei verchromte Auspuff-Endrohre und 17 Zoll Felgen. Ein bisschen Facelift gibt es dann doch noch. Die Front mit den vier LED-Eiswürfel-Leuchten sieht gut aus. Was die Koreaner in den offiziellen Pressemitteilungen zurückhaltend als Modelljahr verkaufen, bringt vor allem technisch einige Neuigkeiten. Der Dreizylinder-Turbo-Motor wurde sehnlichst erwartet und der feiert bei Kia nun seine Premiere. Um es gleich vorneweg zu sagen, das neue Aggregat schlägt sich im Großen und Ganzen wacker. Solange man das Triebwerk in Ruhe seine Arbeit verrichten lässt, gibt es sich wenige Blößen. Allerdings fällt bereits im entspannten Fahrbetrieb das Turboloch auf. Unterhalb von 2,500 U/min ist das Temperament des 88 kW / 120 PS-Aggregates ziemlich gebremst. Dabei liegt das maximale Drehmoment von 171 Newtonmetern bereits bei 1.750 U/min an. Dieses Manko gleichen viele Schaltvorgänge mit dem manuellen Getriebe größtenteils wieder aus.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. September 2015