Handlungsreisender
Skoda verpasst dem Octavia RS endlich den lang ersehnten Allradantrieb. Allerdings kommt nicht der Power-Benziner in den Genuss der Zusatz-Traktion, sondern der stärkste Diesel. Eine Idealbesetzung.
Skoda Octavia plus Combi ergibt einen beliebten Dienstwagen. Diese Gleichung geht durchaus auf. Schließlich greifen auch die sogenannten Flotten-Kunden gerne zu den Modellen der tschechischen VW-Tochter, die sich vor allem durch einen hohen Nutzwert auszeichnen. Die Herren in den karierten Hemden dürfen sich freuen. Das Kilometerfressen auf Landstraßen und Autobahnen wird jetzt sicherer und dynamischer, da die Tschechen dem Handlungsreisenden-Bestseller den Allradantrieb aus dem VW-Technikregal spendiert haben: also eine elektronisch geregelte Haldex-Kupplung, die mit einer elektronischen Differenzialsperre für zusätzliche Querdynamik sorgt. Dieses XDS+ ist im Grunde nichts anderes als ein erweitertes ESP, das versucht mit gezielten Bremseingriffen an einzelnen Rädern die Kurvendynamik zu erhöhen.
Allrad-Antrieb reagiert souverän
Das gelingt gut, wobei der Haldex-Antrieb ist als Hang-On-Allrad konzipiert ist, der nur dann eingreift, sobald die Traktions-Not auftritt. Die meisten Fahrten absolviert der 135 kW / 184 PS-Diesel als kreuzbraver Fronttriebler und spart so Sprit. Sobald es zur Sache geht, kommandiert die Elektronik die Hinterräder zum Einsatz und steigert so den Grip. Allerdings dauert es bisweilen einen Wimpernschlag, eher alle vier Räder für Vortrieb sorgen. Nach 7,7 Sekunden knackt der Combi die 100-km/h-Marke und fräst sich auch bei rutschigen Straßenverhältnissen bis zu 224 km/h schnell. Auf die etwas gesteigerte Fahrt-Lust folgt aber nicht gleich der Frust, denn der Combi hält sich mit einem Durchschnittsverbrauch von fünf Litern pro 100 Kilometer vornehm zurück.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 30. Januar 2016