Der besondere Kick
Opel lässt die Kombiversion seines Astra vom Stapel. Unter dem viel strapazierten Namen "Sports Tourer" haben die Rüsselsheimer einen ebenso ansehnlichen wie praktischen Familienlaster kreiert. Der neue Biturbo-Diesel überzeugt durch seine Drehfreude.
Opel Astra Sports Tourer. Zugegeben, als wir die Bezeichnung des Astra Kombis hörten, kamen nicht gerade Begeisterungsstürme auf. Gefühlt fast jedes zweite Auto dieser Bauart hat irgendwas mit "Sport" im Namen. Nicht immer folgen auf dieses Versprechen Taten. Immerhin feiert der doppelt aufgeladene 1.6-Liter-Diesel im Rüsselsheimer Kombi seine Premiere. Der Blick auf das Datenblatt resultiert in einem kurzen Stirnrunzeln. Zwei Lader und dann lediglich 118 kW / 160 PS? Das soll ein Top-Diesel sein? Da haben andere doch mehr auf der Pfanne. Der Golf GTD Variant mit 135 kW / 184 PS zum Beispiel. Auch der 2.0 CDTI, der im Vorgänger seinen Dienst tat, war um 25 kW / 35 PS potenter. "Rightsizing" nennt das die Opel-Marketing-Abteilung.
Bekanntes Astra-Cockpit
Bei aller Modernität haben die Rüsselsheimer Ingenieure dem Selbstzünder nicht alle Diesel-Krankheiten austreiben können. Im kalten Zustand knurrt der Motor brummig unwirsch. Nach einigen Kilometern gehört diese akustische Randerscheinung jedoch der Vergangenheit an und die Geräuschkulisse verkehrt sich ins Gegenteil: der 1.6 CDTI BiTurbo gehört zu den ruhigeren Vertretern seiner Zunft. Angenehm sind auch die Drehfreude bis zur 5.000er-Grenze sowie die Elastizität beim Anfahren und beim Durchbeschleunigen im Geschwindigkeitsbereich um 100 km/h. Grund für diesen geschmeidigen Habitus ist die Register-Aufladung und die Tatsache, dass der kleinere der beiden Turbo-Lader eine variable Geometrie hat.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. März 2016