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Neue Duftmarke

Der neue Peugeot 3008 kommt im Oktober auf dem Markt (Foto: press-inform / Peugeot)

Der Peugeot 3008 ist für die Löwenmarke eines der wichtigsten Autos des Jahres. Der Kompakt-Crossover soll im boomenden SUV-Segment Geld verdienen und eine neue Design- und Technik-Offensive einläuten.

Maxime Picat platzt der Stolz förmlich aus jedem Knopfloch seines eng anliegenden Maßanzuges. "Ich habe vier Jahre auf diesen Tag gewartet", strahlt der Peugeot-Chef. Der Grund für die fröhliche Stimmungslage des Managers steht nur wenige Meter von ihm entfernt. Der neue Peugeot 3008 ist das erste Modell der Löwenmarke, dass der Manager von Anfang an betreut hat. Der Markenlenker weiß um die Wichtigkeit dieses Projekts. "Der 3008 ist richtungsweisend für Peugeot," Vor allem finanziell. Die französische Marke ist noch nicht über den Berg und muss mit dem Kompakt-SUV einen Volltreffer landen.

Mehr Platz

Um gegen Konkurrenten, wie den VW Tiguan, den Renault Kadjar, den Ford Kuga oder den Nissan Qashqai bestehen zu können, muss der Peugeot einiges bieten. Nur gut aussehen reicht da nicht. Der 3008 ist das erste PSA-SUV, das auf der Konzernplattform EMP2 basiert. Das wirkt sich positiv auf die Platzverhältnisse und das Gewicht aus: Der neue 3008 ist rund 100 Kilogramm leichter und acht Zentimeter länger als der Vorgänger. Die Benziner wiegen mindestens 1.325 Kilogramm und die Dieselmodelle 1.375 Kilogramm. Insgesamt acht Motoren-Getriebe-Varianten mit 74 kW / 100 PS bis 132 kW / 180 PS sind beim Markstart erhältlich. "Wir wollen die Referenz werden", trommelt Maxim. Das soll auch für die Dynamik gelten. Nach dem ersten Test war der oberste PSA-Chef Carlos Tavares, selbst ein passionierter Rennfahrer, von der Agilität des 3008 begeistert, und ordnete an: "Nichts mehr ändern!"


Der Peugeot 3008 ist 4,45 Meter lang. Das kommt auch bei den Passagieren an. Vorne und hinten kann man es sich schnell gemütlich machen. Großgewachsene Personen freuen sich über viel Kopffreiheit und der Fahrer über eine gute Sitzposition, lediglich die Lenkradsäule ist etwas kurz geraten. Der Kofferraum ist gewachsen und hat jetzt ein Volumen von 520 Litern bis 1.580 Litern. Zum Vergleich: das Gepäckabteil des VW Tiguan fasst 470 bis 1.510 Liter. Die Heckklappe des Peugeot 3008 öffnet elektrisch und schwingt so weit auf, dass man bis zu einer Körpergröße von 1,80 Metern darunter stehen kann. Legt man den Beifahrersitz um, schluckt der 3008 bis zu drei Meter lange Gegenstände. Der Ladeboden ist eben, steigt leicht an und die Ladekante niedrig.

Neues i-Cockpit

Das Interieur mit den eckigen Instrumentenrahmen und den Flugzeug-Kippschaltern macht auf Lamborghini Aventador. Was noch viel wichtiger ist: Das neue "i-Cockpit" soll endlich den Rückstand der französischen Marke beim Infotainment und dem Bedienkonzept aufholen. Die Mission gelingt, da die Franzosen die Innenräume der Konkurrenten ganz genau studiert haben. Das virtuelle 12,3-Zoll-Kombi-Instrument hinter dem Lenkrad ist verspielter als bei den deutschen Konkurrenten und das Bedienkonzept deutlich entschlackt: Die Zeiten der überfrachteten Lenkräder und Mittelkonsolen sind auch bei Peugeot vorbei. Mit zwei Drehreglern scrollt man durch die Menüs des Kombi-Instruments. Ein Acht-Zoll-Touchscreens, der wie bei Daimler steil über die Instrumententafel hinausragt, ist für den Rest zuständig. Lediglich die nicht besonders wertigen Hartplastik-Blinkerhebel stören das futuristische Ambiente.

Das Design ist sportlicher (Foto: press-inform / Peugeot)
Das neue i-Cockpit bietet mehr Technologie als bisher (Foto: press-inform / Peugeot)
Auch ein E-Tretroller ist beim 3008 an Bord (Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)

Hochauflösende Google Earth-Karten und andere Hightech-Spitzfindigkeiten sucht man zwar vergebens (die Navigation kommt von TomTom), aber bei der Konnektivität bieten die Franzosen das volle Programm. Das Peugeot-Infotainment-System unterstützt MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto. Massagesitze sorgen dafür, dass der Autofahrer entspannt am Ziel ankommt. Eine 360-Grad-Surround-View Kamera oder ein Toter-Winkel-Assistent unterstützen den Fahrer. Pfiffige Ideen sollen die Kunden in die Verkaufsräume der Franzosen locken: Der Innenraum kann mit drei Parfüm-Duftnoten verfeinert werden und im Kofferraum des Crossovers befindet sich auf Wunsch ein klappbarer E-Tretroller, mit dem man in großen Städten schnell vorankommt. Das Gefährt hat eine Reichweite von rund zehn Kilometern, ist fest fixiert und wird durch eine im Kofferraum integrierte Ladestation aufgeladen. Die Preise für den Tretroller stehen noch nicht fest. In Frankreich soll die Mobilitätshilfe 1.190 Euro und die Ladestation 320 Euro kosten. Beim Gesamtpreis für den 3008 hüllt sich Peugeot noch in Schweigen. Bis zum Marktstart im Oktober müssen die Vertriebsexperten noch etwas rechnen.

(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)
(Foto: press-inform / Peugeot)

Autor: Wolfgang Gomoll, Paris  Stand: 23.05.2016
Fotos: press-inform / Peugeot