Wer sich das gewisse Etwas mehr gönnen will und dabei mit Freunden sowie Familie ins freizeitgeneigte Wochenendvergnügen abtaucht, dürfte sich als Beförderungsmittel den Expedition wünschen, der seinem Namen nicht nur wegen seiner Geländetauglichkeit alle Ehre macht. Das Platzangebot ist bereits bei der 5,23 Meter langen Standardversion opulent. Auf den vier Einzelsitzen finden Erwachsene ebenso angenehme Reisemöglichkeiten wie in einer dritten Sitzreihe, die sich auf Knopfdruck in zehn Sekunden vollelektrisch entfaltet. Das Ladevolumen des Ford liegt je nach Bestuhlung zwischen 526 (Siebensitzer) und 3.066 Litern (Zweisitzer). Wenn da nicht reichen sollte - der Expedition kann bis zu 4,2 Tonnen an den Haken nehmen.
Nur ein Triebwerk
Bei aller Raumausnutzung lässt sich Ausstattung des Ford Expedition 3.5 V6 Ecoboost zumindest in der King-Ranch-Variante kaum Lücken. Elektrische und klimatisierte Sitze, Dreizonen-Klimaautomatik, Satellitenradio, elektrische Heckklappe, Rückfahrkamera, Abstandstempomat oder verstellbare Pedale gibt es ebenso serienmäßig wie Sony-Sound, Navigationssystem, WLan-Hotspot, Notfallservice, Totwinkelwarner oder Anhängerfahrprogramm. Wer einer der Türen des Über-Ford öffnet, lässt zudem großzügig dimensionierte Trittbretter an den Flanken elektrisch ausfahren, die nicht nur klein gewachsenen Personen das Ein- und Aussteigen nennenswert erleichtern. Nur die Sicherheitsausstattung hat ungewöhnlich für Ford einige Lücken. So fehlt ein Notbremsassistent ebenso wie ein Spurhaltewarner und allein die Nebelscheinwerfer verfügen über zeitgemäße LED-Technik. Aus seinen Hauptscheinwerfern strahlt der Expedition aus düsteren Halogenbirnen.
Beim Antrieb lässt einem Ford keine Wahl. Der aufgeladene 3,5-Liter-V6-Motor mit Turboaufladung ist Ideal- und Einzelbesetzung zugleich. 272 kW / 370 PS und ein maximales Drehmoment von 570 Nm bei 2.250 U/min sorgen für imposanten Vortrieb bis Tempo 200 - mehr lassen die Reifen der polierten 22-Zöller (2.610 Dollar Aufpreis) nicht zu. Real wären 230 km/h sonst kein Problem. Dass der Ford aufgrund von Stirnfläche und einem Leergewicht von 2,6 Tonnen keiner ist, der mit seinem Durst allzu sehr geizt, versteht sich. In der Innenstadt donnern locker 16 bis 17 Liter durch Einspritzdüsen; auf Autobahn und Landstraße sind es immer noch 12 Liter per 100 Kilometer. Bei einem Preis von 2,20 Dollar pro Gallone (3,8 Liter) hält das niemanden von einem Kauf ab - im Gegenteil. Auch weil der Tank mindestens 106 Liter groß ist. Der Expedition ist dabei mir seinem sonor klingenden V6-Triebwerk einer der sparsamsten seiner SUV-Zunft. Die sechsstufige Getriebeautomatik arbeitet unspektakulär und dezent im Hintergrund.
- Details
- Veröffentlicht: 23. Oktober 2016