Hinter dem Steuer merken Fahrer und Passagiere ebenfalls keine nennenswerten Unterschiede zwischen Normalversion und XL-Variante. Armaturenbrett - auf Wunsch animiert -, bequeme Sitze oder Platzangebot sind identisch und selbst in der zweiten Reihe gibt es nicht mehr Lebensraum für die Insassen. Der Längenzuwachs kommt allein dem Laderaum oder einer etwaigen dritten Sitzreihe zugute, wobei in dem 5+2-Sitzer ganz hinten ernsthaft nur Kinder bis 1,40 Meter Körpergröße sitzen können. Dafür ist der Laderaum überaus üppig: selbst mit drei Sitzreihen sind es 230 Liter, als Fünfsitzer üppige 760 und bei umgeklappter Rücksitzlehne kommt man auf stattliche 1.920 Liter. Wer die dritte Sitzreihe im Alltag regelmäßig nutzen will, muss jedoch auf den über fünf Meter langen VW Atlas oder seinen chinesischen Zwilling Terramont setzen, die in Europa jedoch nicht angeboten werden.
US-Preis ab: 25.000 Dollar
Im Vergleich zum europäischen VW Tiguan Allspace ist die US-Version ohne Namensannex, produziert im Mexiko, deutlich weicher abgestimmt. Die Amerikaner haben es gerne etwas komfortabler; darauf nimmt Volkswagen mittlerweile mehr als früher Rücksicht, um die Kunden zwischen Florida und Alaska besser zu erreichen, als dies aktuell Jetta oder Passat es tun. Dafür ist selbst der technische Aufwand nicht zu groß, dem amerikanischen Tiguan eine achtstufige Getriebeautomatik aus dem Hause Aisin zu implantieren und das jenseits des Atlantiks allzu wenig geschätzte Doppelkupplungsgetriebe zu streichen. Die Getriebeautomatik arbeitet im betont kommod abgestimmten US-Tiguan ohne Probleme und so vermisst das siebenstufige DSG im seichten US-Fahrbetrieb auf Highway und in der City niemand - im Gegenteil. Keine Wahl haben die Amerikaner auch bei der Wahl der Motorisierung. Diesel und starke Benziner bleiben beim US-Tiguan außen vor. Es soll allein ein 186 PS starker Zweiliter-Vierzylinderbenziner mit Turboaufladung richten, mit dem über 1,8 Tonnen schwere Mexikaner zwar solide, jedoch alles andere als dynamisch unterwegs ist. Sein Normverbrauch: unter sieben Liter auf 100 Kilometern. Die US-Version hat eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. die Europa-Versionen werden deutlich schneller sein.
Dafür macht in den kostensensiblen USA einmal mehr der Preis die Musik. Die blass ausgestattete Basisversion des 186 PS starken VW Tiguan S mit Frontantrieb startet bei gerade einmal 25.345 Dollar. Ein komplett ausgestatteter Allradler ist mit 37.550 Dollar immer noch ein überaus attraktives Paket. Dafür gibt es unter anderem ein Paket an Fahrerassistenzsystemen, LED-Licht, elektrische Heckklappe, animierte Instrumente, beheizte Ledersitze und ein Navigationssystem. In Europa soll die Langversion des Tiguan Allspace mit einem 150 PS starken Benziner bei knapp 30.000 Euro starten.
Fotos: press-inform / Volkswagen
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- Veröffentlicht: 23. Juni 2017