Unterscheidungsmerkmal
Als Mercedes den aktuellen Citan in Kooperation mit Renault auf den Markt brachte, hagelte es aufgrund der Ähnlichkeiten zu dem französischen Schwestermodell Kritik. Beim neuen Hochdachkombi haben die Schwaben alles darangesetzt, sich zu unterscheiden. Das gelingt zum größten Teil.
"Schauen Sie mal! Die Kabel am Dach sind sauber und vollständig verkleidet. Das hat auch nicht jeder"; sagt der Mercedes Mann und deutet auf die Plastikabdeckungen im Gepäckraum des Mercedes Citan. Stolz auf Kastenwagen mit dem Stern auf dem Kühlergrill? Das waren sie beim schwäbischen Autobauer beim Vorgänger nicht zwingend, egal, was die Marketing-Maschine an Lobpreisungen produzierte. Schließlich war der Hochdachkombi der Baureihe W 415 das Resultat einer Kombination mit Renault und ähnelte dem französischen Pendant weit mehr, als man das von einem Mercedes erwarten sollte. So dem VW-Caddy Konkurrenz machen? Eher nicht. In Hannover dürften sie angesichts dieses Citan leuchtende Augen bekommen haben.
Praktikabilität steht ganz oben
Das ändert sich mit den Mercedes Citan der Baureihe W 420, der ab Ende des Jahres beim Händler steht. Hier waren die Schwaben von Anfang an in die Entwicklung einbezogen und hat versucht, der Version mit dem Stern auf dem Kühlergrill ihren Stempel aufzudrücken. "Der neue Citan schaut aus wie ein Mercedes", sagt der strategische Baureihenleiter Dirk Hipp. Das tut er tatsächlich. Das fängt mit dem Schlüssel an und hört mit dem Innenraum auf. Das Cockpit mit dem sieben Zoll Touchscreen, dem Drehdrücksteller und den Klavierlackapplikationen im Lenkrad erinnert mehr an das einer A-Klasse als dem Arbeitsplatz eines Nutzfahrzeugs. Wir sitzen allerdings in einer sehr gut ausgestatteten Version, bei den rustikaleren Arbeitstieren ist der Hartplastikanteil noch höher, als das ohnehin schon der Fall ist. Dass man bei den Varianten ohne fest installiertes Navigationssystem das Smartphone drahtlos per Apple CarPlay oder Android Auto einbinden kann, ist eine gute Idee. Nicht ganz so prickelnd ist die Tatsache, dass es vorne USB-C Anschlüsse gibt und nur hinten die klassische USB A-Variante.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Oktober 2021