16 mit Stern
Kaum jemand auf der Welt dürfte derart viel 16-Zylinder-Klassiker wie Aaron Weiss besitzen. Doch so langsam kommt der 64jährige Kalifornier auf einen ganz anderen Geschmack.
"Als ich 1998 mit dem Sammeln von Autos anfing, hatte ich davon überhaupt keine Ahnung", grinst der grauhaarige Aaron Weiss spitzbübisch, "ein Freund meines Vaters war Chevy Dealer und so war ich schon in jungen Jahren auf den Geschmack gekommen. Autos sind einfach etwas Tolles." Autosammler gibt es viele - insbesondere im ebenso autoverrückten wie finanzstarken Kalifornien. Doch so einen wie Aaron Weiss gibt es selbst im Großraum Los Angeles nicht noch einmal. Mit dem Verkauf und der Verpachtung von Gewerbeflächen hat Weiss im Laufe der Jahre Millionen verdient. "Ich habe mit einem Rolls-Royce Carmargue angefangen, weil ich dachte, Rolls-Royce seien die besten Autos der Welt", erinnert sich der der Geschäftsmann, "ein prominenter Nachbar von mir in Palm Springs hatte einen Silver Cloud I. Doch dann bin ich auf den Geschmack von einem Cadillac mit 16 Zylindern gekommen." Die zylinderreichen US-Vorkriegsjahre haben es Weiss seither besonders angetan. "Das sind zwar verdammt komplizierte Biester", schimpft er über seine millionenschweren Lieblinge mit ihren gigantischen Triebwerken, "aber wenn sie einmal laufen, gibt es nichts besseres."
Cadillac und Marmon
Die Sammlung von Aaron Weiss befindet sich nicht zu Hause in einer standesgemäß ausstaffierten Garage neben dem obligatorisch prunkvollen Hauptgebäude, sondern liegt in einem namenlosen Gewerbegebiet von Pasadena. Von außen deutet an dem hellen Bau aus den frühen 90ern nichts auf die Weiss Car Collection hin. Besucher sind unerwünscht, zumindest wenn diese sich nicht einem guten Zweck verschrieben haben. Regelmäßig finden in den heiligen Autohallen Celebrity- und Benefizveranstaltungen statt - natürlich alles unentgeltlich. Das überrascht schon deshalb, weil Aaron Weiss seinen hauseigenen Fuhrpark sonst akribisch wie ein Aktienportfolio hortet und die Werte in den Himmel steigen lässt. "Es gibt eine einfache Regel: when the top gets down - the price gets up", sagt Weiss nüchtern. Heißt, lässt sich das Cabriodach bei einem Auto öffnen, wird es so richtig teuer für den Sammler.
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- Veröffentlicht: 31. März 2016