Warum eigentlich Mazda? "Schuld" Walter Freys Faible für die japanische Marke und die Wankelmotoren ist ein Berufsschullehrer, der ständig über dieses Antriebskonzept schimpfte. "Also habe ich mich erst recht für dafür interessiert", erzählt Frey Senior, der damals eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolvierte. Diese Leidenschaft hat er an seine beiden Söhne Joachim und Markus weitervererbt. Die drei Männer besitzen drei Mazda-Autohäuser, lieben die Motoren mit den rotierenden Kolben und basteln in ihrer Freizeit nach an den Autos, die sie mit viel Liebe restaurieren. "Wir treffen uns traditionell am Karfreitag und schrauben an unseren Autos. Deswegen heißt dieser Tag bei uns auch \'Car-Freitag\'", lacht Markus. Dass es da nicht ohne Kollateralschäden abgeht, hat Frey Senior vor wenigen Wochen am eigen Leib erfahren, als er sich mit dem Schweißbrenner den Daumen versengte.
Keine großen Lücken mehr
Das Trio versuchte, bei einer echten Rarität den Auspuff zu befestigen. "Da haben wir ganz schön Lehrgeld bezahlt", stöhnt Joachim Frey. Der Einsatz hat sich gelohnt: Das Mazda GB-Dreirad, Baujahr 1950 gehört zu den Schmuckstücken des privaten Museums. Der Weg zu dieser exquisiten Sammlung war steinig. Zehn Jahre reifte der Traum vom zentralen Schaufenster. Vorher frönten die Freys ihrer Sammlerleidenschaft und hatten die Autos in verschiedenen Hallen untergebracht. Der Ruhm der Augsburger schwappte bis nach Japan und beeindruckte sogar den obersten Mazda-Chef, der dem Ansinnen der Deutschen, ein Privat-Museum zu eröffnen, grünes Licht beschied. Aber bis der richtige Platz gefunden war, vergingen etliche Monate. "Ich hätte ja gerne Neuschwanstein gekauft, aber das ging nicht", lacht Walter Frey. Selbst der Augsburger Bürgermeister half bei der Suche und fuhr mit den Freys verschiedene Standorte ab, letztendlich fiel die Wahl auf ein baufälliges Straßenbahndepot und 2011 wurde der Vertrag unterschrieben.
Jetzt ging die Arbeit erst richtig los. Das Gemäuer musste in einen vorzeigbaren Zustand versetzt werden. Nebenbei hatten die Freys ja auch noch ein paar Autohäuser zu leiten. Angesichts des erbärmlichen Zustands der Gebäude, machten sich bei den Männern Zweifel breit. "Packen wir das überhaupt". Aber geht nicht, gibt es nicht im Freyschen Universum: Im Oktober wird das Museum offiziell eröffnet. Dann warten rund 50 Mazdas auf die Besucher. Nun atmet das Trio auf. Vor allem, weil jetzt in den anderen Hallen wieder mehr Platz für weitere rollende Objekte der Begierde ist. Ein Auto zu verkaufen, verbieten sich die Freys. Selbst bei mehreren gleichen Modellen? "Ja, aber die haben doch eine unterschiedliche Farbe", lautet die ob der Frage etwas ungläubige Antwort unisono aus drei Mündern.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 13. Mai 2016