Schlitterpartie
Spannend sind die 24 Stunden am Nürburgring jedes Jahr auf neue; doch so wild wie in diesem Jahr, ging es selten zu. Mercedes AMG hielt die Konkurrenz scheinbar mühelos in Schach und feierte einen Vierfach-Sieg.
Die Bilder kurz nach dem Rennstart in der schnellen Aremberg-Kurve werden die Zuschauer des 44. 24 Stunden Rennens am Nürburgring nicht vergessen. Wie auf Glatteis schlitterten die Fahrzeuge unkontrollierbar ins Kiesbett. Sturzregen und Hagel sorgten dafür, dass dutzende von Piloten bereits in Runde fünf neben der Rennstrecke standen und nicht weiterkamen. "Wir wussten, dass es in dem Streckenabschnitt glatt war. Ich kam mit gerade einmal Tempo 50, tippte auf die Bremse und schon ging der Motor aus und der Wagen rutschte neben die Strecke", erzählt BMW-Werksfahrer Jörg Müller. Seinen Nürburgring-erfahrenen Mittstreitern ging es am Samstagnachmittag nicht anders. Andere kamen wegen einer geschlossenen Hageldecke den Streckenabschnitt zum Adenauer Forst und der Hohen Acht nicht hinauf. Die Folge: Rennabbruch und eine Pause von rund drei Stunden, damit alle Teilnehmer während des Dauerregens ihre Fahrzeuge von dem 25 Kilometer langen Eifelkurs in die Boxen zur Reparatur bringen konnten. Trotz aller Wetterkapriolen blieben alle Piloten unverletzt.
Als sich das Wetter und die Gemüter zum Abend hin beruhigt hatten und zehntausende von Rennfans an der Strecke ihre Zelte wieder notdürftig trockengelegt hatten, nahm das Rennen am späten Abend und in der Nacht endlich an Fahrt auf. Deutlicher und schneller als von vielen erwartet, fuhren die Mercedes AMG GT3 der Konkurrenz davon. Besonders hart traf es dabei die mit großen Erwartungen gestarteten Top-Teams, die auf Porsche 911 und Audi R8 LMS unterwegs fahren. Mit Fremd- und Rennstreckenkontakten fielen sie nach mäßigen Trainingsergebnissen aus und machten es den Sternenkriegern leichter als erwartet, sich an der Spitze des Feldes abzusetzen. BMW, mit seinem neu aufgebauten M6 GT3 ebenfalls hoffnungsvoll ins Rennen gegangen, nahm sich bei zunehmend trockener Rennstrecke mit Motorschaden und Technikproblemen ebenfalls alle Siegchancen.
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- Veröffentlicht: 30. Mai 2016