Genauer gesagt pilotieren sie Rennmaschinen in Form von Motorrädern, Autos, Lkw und Quads auf einer Strecke von 19.988 Metern mit bis zu 250 Kilometern pro Stunde durch 156 Kurven. 18,78 Kilometer davon geht es bis zu maximal 10,5 Prozent bergauf, 1,2 Kilometer weisen ein Gefälle von maximal zehn Prozent auf. Während des Rennens verlieren die Motoren auf Grund der immer dünner werdenden Luft bis zu 30 Prozent an Leistung. Und auch die Rennfahrer selbst haben zu kämpfen. Reflexe, Muskelkraft und Psyche werden von Meter zu Meter schwächer. An diesen Daten hat sich in den vergangenen 100 Jahren, seit der von Spencer Penrose gegründete Pikes Peak International Hill Climb gegründet wurde, kaum etwas geändert. Was sich hingegen geändert hat, ist die Beschaffenheit der Straße. Da die Stadt Colorado Springs es nicht leugnen konnte, dass der Kies der Straße in die Bäche, Feuchtgebiete und Stauseen durch natürliche und auch unnatürliche Weise, kurz Wetter und Autos, gelangt und somit wesentlich beeinflusst, musste eine Lösung her - und die hieß: Pflastern. Im Jahr 2001 wurde mit den Arbeiten begonnen, im Jahr 2010 waren bereits 57 Prozent fertiggestellt und ein paar Wochen nach dem 89. PPIHC-Rennen 2011 waren die Arbeiten abgeschlossen. "Klar hat das Rennen etwas von seinem Reiz verloren", sagt Tim Bleeker, der aus Irvine bei Los Angeles, seit Jahren zu dem Bergrennen kommt. "Als die Strecke noch komplett unbefestigt war, fühlte sich das alles wilder an. Viel wilder."
Ein Monster fährt auf Sieg
Der in Deutschland berühmteste Sieger zu Schotter-Zeiten war 1987 der Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. In seinem Fünfzylinder-Audi Quattro S1 schoss er mit bis zu 190 Kilometern pro Stunde in 10:47.850 Minuten den Berg hinauf. Der 13-fache PPIHC-Gewinner Bobby Unser wusste schon vor seinem Start, "dass Walter sich sehr schnell an die Bedingungen anpassen kann, die hier herrschen." Gleichzeitig gab er schon damals zu bedenken, "dass sich die amerikanischen Hersteller schämen sollten, da die Europäer hier so gut sind und uns in Grund und Boden fahren." Bobby ist aber nicht nur der Rekordgewinner, sondern zugleich Mitglied der Royal Family des Pikes Peak, der Unser-Familie. Neben ihm fuhren schon Louis jr., Al, Robby und Jerry siegreich durchs Ziel. Und auch die Schwester von Bobby jr. und Robby, Jeri Unser fuhr 2003 im Rahmen der rein elektrisch angetriebenen Fahrzeuge den Klassensieg nach Hause. Die einzige Frau, die dafür aber gleich zweimal in ihrem Audi Sport Quattro den Sieg über alle Klassen einfahren konnte, ist bis heute die Französin Michele Mouton.
Doch nicht nur die Europäer, sondern auch die Asiaten nehmen jedes Jahr Kurs auf die Bestzeit. An erster Stelle ist hier Nobuhiro Tajima, Spitzname Monster, zu nennen. Im Walter Röhrl-Jahr 1987 zum ersten Mal dabei, ist er ständiger Teilnehmer der Veranstaltung mit mittlerweile neun Gesamtsiegen. "2016 ist der 100. Geburtstag, ich muss dran teilnehmen und will gewinnen", freut sich der 66 Jahre alte Japaner. Vielen playstationbegeisterten Mittdreißigern wird zudem beim Namen des von ihm im Jahr 1996 gefahrenen Suzuki Escudo Pikes Peak ein Licht aufgehen. Denn der bis zu 336 Kilometer pro Stunde schnelle und nur 800 Kilogramm leichte Allradler, der aus seinem 2,5 Liter großen V6 ganze 988 PS holt, sorgt seit der zweiten Ausgabe des Spiels Gran Turismo für leuchtende Augen und fallende Bestzeiten.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 14. April 2016