Bärig
Skoda greift mit dem Kodiaq zum Kompaktklassepreis in der SUV-Mittelklasse an. Der tschechische Tiguan-Gegner will mit den bekannten Qualitäten Platz, Praktikabilität, Preis-Leistungs-Verhältnis und Konnektivität punkten. Eine erste Fahrt zeigt, dass diese Gleichung aufgeht.
Bernhard Maier kann immer noch nicht aus seiner Haut. Der ehemalige Porsche-Marketingvorstand ist bei den Abnahmefahrten des Skoda Kodiaq noch nicht ganz zufrieden. "Das Auto muss im Fahrmodus \'Sport" beim Anbremsen vor einer Kurve runterschalten, damit im Scheitelpunkt der richtige Gang anliegt, um heraus zu beschleunigen", diktiert der Skoda-Chef den Ingenieuren in das Lastenheft. Wenn ein Topmanager in der Erprobungsphase eines Autos an solchen Details feilt, haben die Techniker nicht viel falsch gemacht. Zumal der Skoda Kodiaq ohnehin kein Querdynamik-Weltmeister sein wird. Das 4,70 Meter lange SUV, das den Namen eines Alaska-Bären trägt, steckt dank der optional erhältlichen variablen Dämpfer auch mit grobe Schlaglöcher souverän weg und schlägt sich auch sonst bei der ersten Testfahrt durchaus beachtlich.
Kommt ein Kodiaq RS?
Allerdings ist die Spreizung der Fahrmodi zu wenig ausgeprägt, auch so eine Sache, die die Techniker bis zum Marktstart Anfang 2017 ausbügeln wollen. Selbst in "Sport" ist das Fahrwerk sehr komfortabel, die Lenkung ist nicht wirklich straff und gibt zu wenig Rückmeldung. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der 140 kW / 190 PS Diesel im Zusammenspiel mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe hervorragend zum dem rund 1.650 Kilogramm schweren Vehikel passt. Der Selbstzünder wirkt dank des maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern wenig angestrengt und schont die Gehörgänge. Nach 8,6 Sekunden erreicht der tschechische Meister Petz Landstraßen-Tempo und schafft maximal 209 km/h. Der Allradantrieb arbeitet nach dem Hang-On-Prinzip, bietet also auch solide Konzern-Technik, genauso wie das optional erhältliche Voll-LED-Licht.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 07. Juli 2016