Doch das sind Zukunftspläne. Momentan werden dem Automobil-Hersteller die Autos nicht aus der Hand gerissen. Bis Ende August dieses Jahres hat Tesla 978 Model S und 56 Model X in Deutschland an den Mann gebracht. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 958 Zulassungen - ohne das Model X. Jetzt muss endlich eine Kehrtwende her. Von großen Worten und Ankündigungen kann kein Unternehmen überleben und auch Elon Musk geht irgendeinmal das Geld aus. Im vergangenen Jahr hat Tesla rund 50.000 Autos verkauft. "Das ist aus unserer Sicht eine Kleinst-Serie", sagt VW-Chef Matthias Müller im Interview mit der "Bild am Sonntag" und fügt hinzu "soweit ich weiß, hat Tesla an keinem Auto Geld verdient." Dennoch gilt der E-Autobauer in der Öffentlichen Wahrnehmung als Vorreiter der E-Mobilität.
Auch Tesla hat Probleme
"Tesla hat bei der E-Mobilität einen deutlichen Vorsprung und das ist ein Stachel im Fleisch der deutschen Premium-Hersteller", sagt Professor Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM). Das Model 3 soll den E-Autobauer ab 2018 endlich in die Gewinn-Zone katapultieren. "Dieses Auto ist der Lackmustest für Tesla. Damit müssen sie endlich Geld verdienen", verdeutlicht Automarkt-Experte Stefan Bratzel. Aktuell stehen die Zeichen gut, dass das gelingt. Etwa 400.000 Interessenten haben sich mit 1.000 Dollar bereits einen Platz auf der Reservierungsliste gesichert. Allerdings bedeutet das nicht, dass auch jeder beim Model 3 zugreifen muss beziehungsweise wird. Mit einer Reichweite von über 300 Kilometern und einem Preis von 35.000 Dollar soll der Durchbruch gelingen. Die Autofahrer in Europa werden aber nicht so günstig stromern können. Zu dem US-Preis kommen noch der Import, Steuern und die Anpassung auf die hiesigen Märkte. Auch das Tanken an den Superchargern wird wohl für Model-3-Besitzer nicht umsonst sein.
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Nach wie vor gehen bisweilen Akkus in Flammen auf und ein tödlicher Auto-Pilot-Unfall sorgte für Schlagzeilen. Bald soll ein neues Update den Robo-Fahrer verbessern. Verschiedene Tester wollen herausgefunden haben, dass das Model S seine Wahnsinns-Sprint-Zeiten nicht allzu oft wiederholen kann und auch die Höchstgeschwindigkeit nach einer gewissen Zeit reduziert wird, um die Batterie zu schonen. Auf diese Phänomene angesprochen und gefragt, ob diese beim Model S mit der 100-kwh-Batterie der Vergangenheit angehören, schweigt die Tesla-Presseabteilung beharrlich.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 17. September 2016