"Seat befindet sich in einer Phase der Konsolidation und Wachstum", sagt Vorstands-Chef Luca de Meo, "wir arbeiten daran, eine der am meisten wachsenden Firmen in unserer Industrie zu werden." Die schweren Zeiten sind vergessen. Die Zeiten, in denen Martorell wohl nur überlebte, weil man hier die alte Audi A4 Produktion hier umziehen ließ, um den nahezu baugleichen Seat Exeo zu bauen. Echte Entspannung gab es jedoch erst, als Audi entschied, seinen Crossover Q3 aus Platz- und Ertragsgründen in Seats nordspanischem Stammwerk zu bauen. Hätte den Oberen des Volkswagenkonzerns in den Jahren zuvor jemand ein paar Euro geboten; Seat wäre fraglos verkauft worden, so wie es jüngst Opel ergangen ist, die ohne den Bankenbereich auf dem freien Markt gerade einmal schmale 1,3 Milliarden Euro kosteten. Dafür gibt es weder bei Opel noch bei VW sonst die Entwicklung eines komplett neuen Autos. Doch niemand hatte ernsthaftes Interesse an Seat und so dürfen die Spanier jetzt durchstarten. Die Einführung des ersten SUV namens Ateca als Zwillingsbruder des VW Tiguan war hierbei nur ein erster Schritt. Jetzt wurde Seat die Ehre zuteil, mit der neuen Ibiza-Generation wie MQB-S0-Plattform einzuführen. "Wir sind die ersten, die die neue MQB A0 Plattform einführen können", sagt Seat-Entwicklungs-Vorstand Dr. Matthias Rabe nicht ohne Stolz, "sie bietet uns völlig neue Möglichkeiten." Der VW Polo zieht erst in diesem Sommer nach und sieht ohnehin bei weitem nicht so gut aus, wie der Ibiza. Technisch sind die beiden Modelle wie bisher weitgehend identisch. "Der neue Seat Ibiza macht einen großen Schritt nach vorn für unsere Marke und wird ein Wendepunkt in seinem Segment setzen", so de Meo.
Nicht nur europäische Marke
Doch bei Ibiza und Ateca wird es nicht bleiben. Noch in diesem Herbst wird ein kleiner SUV namens Arona eingeführt, der in der Einstiegsklasse wildern soll und Modellen wie Ford Ecosport, Renault Captur, Peugeot 2008 und Opel Crossland X auf den Füßen stehen soll. Im kommenden Jahr legen die Spanier direkt nach oben den nächsten SUV nach. Er ist wahlweise als Fünf- oder Siebensitzer technisch eng mit VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq verwandt. Da im kombinierten Kodiaq- / Ateca-Werk in Tschechien die Kapazitäten restlos ausgeschöpft sind, wird der große Seat SUV, ebenfalls auf MQB-Plattform, in Wolfsburg vom Band laufen.
"Wir waren bisher eine europäische Marke", so Roberto Toro, Global Head of Product and Events Communication, "das wird sich ändern, denn wir wollen weltweit glänzen." 80 Prozent aller Seat-Modelle wird aus Barcelona in die halbe Welt verschifft - aktuell in über 75 Länder. Das sollen nicht nur nach Ansicht von Luca de Leo gerne noch ein paar mehr werden. Mit dem Modellportfolio, was die Spanier ab 2018 haben werden, kein großes Risiko. Groß sind auch die Erwartungen an den neuen Seat Leo, der 2019 eingeführt wird eine neue Designsprache einführen soll. Bis dahin darf man gespannt sein.
Fotos: press-inform / Seat / Riedler
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- Veröffentlicht: 21. April 2017