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Jaguar Land Rover besinnt sich seiner reichen Tradition und lässt in einem neu erbauten Klassikcenter automobile Preziosen im neuen Glanz erstrahlen. Allerdings ist das nicht nur Geschichtspflege, mit dem Wiederaufbau der Fahrzeuge soll auch Geld verdient werden.
Die quaderförmige Halle in der Oxford Road im kleinen Örtchen Ryton on Dunsmore nahe Coventry schaut von außen aus, wie jede x-beliebige Industrieanlage. Modern, nagelneu, aber nichts Außergewöhnliches. Doch das ändert sich, sobald man durch die Pforten in das Gebäude tritt. Im Foyer steht ein klassischer weißer Range Rover, bei dem Öl aus dem Motor tropft, aber hinter der nächsten Tür öffnet sich für einen Liebhaber klassischer englischer Fahrzeuge der Himmel. Eine nackte silberglänzende Karosserie steht mitten im Eingangsbereich. Die feinen geschwungenen Formen verraten: Es ist ein E-Type.
Traditionelle Handwerkskunst ist von Nöten
Es ist einer der sechs fehlenden "Lightweight E-Types", die bei der furchtbaren Feuersbrunst, die am 12. Februar 1957 die Jaguar Fabrik dem Erdboden gleichgemacht hat, vernichtet wurden. Jetzt werden die wunderschönen Klassiker wiederaufgebaut. "Das ist Auto Nummer vier", erklärt Tony O\'Keeffe, der sich bei Range Rover Classic Works um die Geschicke der Jaguar-Preziosen kümmert. Eine spannende, aber nicht ganz einfache Aufgabe. Die wechselnden Besitzer halfen nicht zwingend beim Erhalt der Tradition. "Ford und Leyland waren der Jaguar Land Rover-Geschichte gegenüber nicht so aufgeschlossen, wie Tata es jetzt ist", erklärt Tony mit einem leicht säuerlichen Grinsen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 11. August 2017