Viel Detailliebe haben die Audi-Entwickler in die Abstimmung von Fahrwerk und insbesondere des Fahrkomforts gelegt. Rollte der Vorgänger gerade bei üppigen Radgrößen hölzern ab, so schwebt er nunmehr lässig und leicht über alles weg, was aus der Fahrbahn herausragt. Per Taster lassen sich verschiedene Fahrprogramme ansteuern, die angenehm deutlich weit gespreizt sind und den Fahrer echte Unterschiede bei Feder-Dämpfer-Abstimmung, Gasannahme und Lenkung spüren lassen. Ändert nichts daran, dass sich die allemal präzise Lenkung des Q7 zu leicht anfühlt und der Audi im Komfortmodus am stimmigsten unterwegs ist. Wer die sportlichen Ambitionen zurückstellt, genießt den soliden Diesel und das geringe Geräuschniveau auch bei forscher Fahrweise. Exzellent: die Abstufung der achtstufigen Getriebeautomatik.
Preise ab 60.900 Euro
Modern und technisch zeigt sich der Audi Q7 im Innenraum. Die zahlreichen Verstellmöglichkeiten der komfortablen Sitze bekommen viele Konkurrenten besser hin. Wer sich erst einmal an die Bedienung am Sitz gewöhnt hat, findet seine perfekte Sitzposition; wundert sich jedoch über die zu schlappe Sitzklimatisierung und die nur manuell verstellbaren Kopfstützen. Klasse ist das Platzangebot im Fond, wo auch groß gewachsene Personen bequem sitzen können. Auf Wunsch wird der Q7 zum Siebensitzer mit bis zu sechs Kindersitzen oder glänzt mit einer komplett ebenen Ladefläche. Gut und präzise abzulesen ist das animierte Cockpit, das sich aufgrund der Blendfreiheit ungewöhnlich stark nach unten neigt. Je nach Präferenz des Fahrers lässt sich sein Inhalt variieren und um ein Head-Up-Display im oberen Sichtfeld ergänzen. Angesichts der zahlreichen Bedienfunktionen für Fahrzeugfunktionen, Navigation (nach wie vor nur optional für 2.800 Euro) , Soundsystem (1.150 bis 6.150 Euro) und Vernetzung (ab 310 Euro) erscheint es nicht klar, wieso sich der große Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts ausfahren lässt und nicht statisch in den Instrumententräger intergiert ist. Kaum jemand dürfte einen Meter ohne diesen ausgefahrenen Bildschirm fahren. Die Bedienung per Dreh-Drücksteller und entbehrlicher Touchfläche auf der breiten Mittelkonsole ist einfach und selbsterklärend. Neben dem vernetzten Entertainmentsystem vorbei gibt es im Fond abnehmbare Tablets, wodurch sich die Fondinsassen mit Fernsehen, Apps, Webzugang und Fahrinformationen längere Strecken verkürzen können. Das Ladevolumen des Audi Q7 liegt je nach Sitzkonfiguration zwischen 295 und 2.075 Liter; einfach zu beladen durch die serienmäßig elektrische Heckklappe.
Der Basispreis für den Audi Q7 3.0 TDI Quattro mit 272 PS liegt in mäßiger Ausstattung bei 60.900 Euro. Real dürfte unter 70.000 Euro nichts fahren. Für jedes der Modelle gibt es nicht nur nahezu grenzenlose Komfortausstattungen, sondern zahlreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme. Etwas zu viel des Guten erscheint die Bevormundung des "prädiktiven Effizienzassistenten", der einen vor einer Kurve per Displayinformationen beispielsweise darauf hinweist, kein Gas mehr geben zu müssen. Gut für die Effizienz, jedoch eine Bevormundung, mit der einige Fahrer ihre Probleme haben dürften. Lässt sich aber ausschalten - Hightech eben auch hier.
Fotos: press-inform / Audi
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- Veröffentlicht: 10. Mai 2015