Die Lenkung erreicht fast das Niveau der beiden Teutonen, ist aber leichtgängiger und gibt etwas weniger Rückmeldung. Trotz der breiten 265er-22 Zoll Reifen ist der F-Pace dank des adaptiven Fahrwerks komfortabel. Mit herkömmlichen Dämpfern reagiert die Offroad-Raubkatze dagegen auf Unebenheiten hölzern-stößig und schart in engen Kurven genervt mit den Vorder-Pforten. Der Allradantrieb, bei dem das Wissen der Land-Rover-Kollegen eingeflossen ist, garantiert Traktion und hilft dem F-Pace, auch abseits geteerter Straßen voranzukommen.
Viel Platz
Bei den Fahrleistungen spielt der F-Pace ebenfalls in der ersten Liga mit: Nach 5,5 Sekunden erreicht der Jaguar Landstraßen-Tempo und bei 250 km/h schiebt die Elektronik dem Sprint der Raubkatze einen Riegel vor. Gelungen ist auch die Abstimmung der ZF-Achtgang-Automatik mit dem Twin-Vortex-Kompressor-V6-Motor. Diese Kombination sorgt für eine sämige Kraftentfaltung des 280 kW / 380 PS-Triebwerks. Das maximale Drehmoment von 450 Newtonmetern liegt bei 4.500 U/min an. Das resultiert in einem Norm-Verbrauch von 8,9 Litern pro 100 Kilometer. Damit überbietet der F-Pace den BMW X4 M40i (360 PS) um 0,3 Liter pro 100 Kilometer und befindet sich in etwa auf Augenhöhe mit dem 360-PS-starken Porsche Macan GTS (8,8 bzw. 9,2 l/100 km). Der Motorenklang passt zum gepflegten Auftritt des Jaguars. Der Sechszylinder knurrt kernig und ist stets präsent, aber bei weitem nicht so krawallig, wie der unlängst gefahrene Maserati Levante.
Der Innenraum des Briten gefällt mit fein verarbeitetem Leder und Klavierlack-Applikationen. Auch beim Infotainment verkürzt Jaguar peu a peu den Rückstand auf die Deutschen. Die Bedienung erreicht zwar noch nicht die Selbstverständlichkeit eines BMWs, ist aber um Klassen besser, als bei den Jaguar-Modellen, die noch vor zwei Jahren vom Band liefen. Selbst Fans analoger Rundinstrumente werden von den digitalen Anzeigen hinter dem Lenkrad angetan sein. Die Darstellung des Tachos und Drehzahlmessers ist gestochen scharf und dass sich das Display - je nach gewähltem Fahrprogramm ändert - sorgt für Abwechslung.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 13. April 2016