Damit ist der Chronistenpflicht Genüge getan. Das Erlebnis M3 kann man nicht in Zahlen fassen. Das geht schon beim Scharfstellen der Fahrmaschine los. Lenkung, Schaltung, ESP und eben auch das in der Edition enthaltene adaptive Fahrwerk ist ein Extra, das man im ambitionierten Tanz nicht missen möchte. Der BMW M3 ist ja eines der beiden Kernmodelle der Münchner Potenzdivision und bringt die Ingredienzen mit, die Dynamik-Meister aus Garching beliebt gemacht haben. Alleine schon das Scharfstellen der Fahrmaschine ist ein wahres Vergnügen, für all die, die in die Tiefen des Querbeschleunigung eintauchen wollen: Dämpfer, Gangwechsel, Lenkung und natürlich das ESP sind Parameter, die der Fahrer nach Gusto kombinieren kann.
Wohlklingende Posaunen
Schon nach den ersten Metern verströmt der Münchner Bolide eine vertrauenserweckende Souveränität. Wo andere sich Traktion mit Allrad erkaufen, schmunzelt der M3 Edition 30 nur leicht und hält mit seinem gut austarierten Heckantrieb dagegen. Der Münchner bleibt auch bei ambitionierter Fahrweise lange geduldig und neutral, kündigt aber durch ein nachdrückliches Zucken des Hecks die Bereitschaft zur Mitarbeit an. Selbst weniger geübte Fahrer können mit dem Dreier voller Freude um die Ecken carven. Klassische Dynamik-Helfer, wie die Hinterachs-Differentialsperre verrichten auch in dem scharf gewetzten BMW ihren Dienst. Bei der Lenkung gibt es nicht viel zu bemängeln, das steht bei BMW seit je her ganz oben im Lastenheft und das Fehlen von Antriebseinflüssen macht sich positiv bemerkbar. Das Volant gibt zuverlässig Rückmeldung und hilft den M3 präzise um die Ecke zu dirigieren, was zum gut beherrschbaren Gesamtpaket beiträgt. Die Bremsen sind sehr gut dosierbar und lassen auch nach mehreren harten Verzögerungen nicht nach. Unterm Strich ist es beeindruckend, wie leicht es ist, mit dem BMW M3 inklusive Competition Paket - nichts anderes ist im Grunde das Sondermodell - schnell zu sein.
Bei aller Freude am Fahren, ein Sechszylinder ist kein Achtzylinder, Reihenanordung der Töpfe hin, Bi-Turbo her. Auch wenn die Leistungen auf dem Papier überzeugen, der subjektive Fahreindruck des Reihensechszylinders erreicht nicht den Spaßfaktor des Achtzylinders. Das liegt vor allem am tiefen Luftholen, wenn das Doppelkupplungsgetriebe beim Kick-down zurückschaltet. Ist dieser kurze Moment des Innehaltens einmal überwunden, geht es mit viel Karacho unter dem vollmundig tiefen Grollen der vier Posaunen, die am Heck den obligatorischen Diffusor einrahmen. Bei diesem Klangerlebnis kann man sich das gute Infotainment eigentlich sparen und sich ganz dem Erlebnis M3 Edition 30 widmen.
Autor: Wolfgang Gomoll, Maisach Stand: 04.10.2016
Fotos: press-inform / BMW
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 04. Oktober 2016