Feinmechanik
Der Porsche 911 GTS bietet 450 PS und bis zu 550 Newtonmeter maximales Drehmoment. Im Vergleich zu einem Porsche 911, der in der S-Version schon 420 PS und 500 Nm auf die Straße wuchtet, kaum die Rede wert. Sobald es um die Kurven geht, aber dann doch.
Die Doppel-Rechts hat es in sich! Wer den Einlenkpunkt der ersten verpasst, hat keine Chance mehr auf eine exakte Linie durch die beiden Ecken. Das Anvisieren passt, die Lenkung ist einen Schuss zu leichtgängig, aber präzise und dirigiert den blaumetallic schimmernden 911er millimetergenau auf den Scheitelpunkt. Die neuen UHP (Ultra High Performance) 20-Zoll-Walzen fressen sich in den schwarzen Asphalt. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe hält die Drehzahl bei 3.500 Touren - perfekt, um das volle Drehmoment 550 Newtonmetern (50 Newtonmeter mehr als beim Carrera 4S) auszuschöpfen. Im Zusammenspiel mit dem PS-Plus von 22 kW / 30 PS auf 331 kW / 450 PS bewältigt der 911 Carrera 4 GTS den Standardsprint von null auf 100 km/h in 3,6 Sekunden und ist bis zu 308 km/h schnell.
Marginale Unterschiede
Die Leistungssteigerung ist das Resultat einer fein dosierten Aufrüstung des Turbomotors und einiger seiner mechanischen Komponenten: Die Turbolader sind mit einem Verdichterrad, dessen Durchmesser von 51 und auf 55 Millimeter erhöht wurde und einem größeren Turbinenrad (von 45 auf 48 Millimeter) bestückt. Damit die größeren Schaufeln auch flott ansprechen werden die Steuerzeiten der Ein- und Auslassnockenwelle dementsprechend angepasst. Außerdem wird der Ladedruck gegenüber den S-Modellen von 1.1 auf 1.25 bar erhöht. Das resultiert in dem PS- und Newtonmeter-Plus. Allerdings bleiben solche Eingriffe nicht ohne Konsequenzen für den Drehmomentverlauf, zumal Peripherieteile, wie der Ladeluftkühler und die Drosselklappen identisch sind: Im Gegensatz zum S steht das maximale Drehmoment erst 450 Umdrehungen später zur Verfügung, also bei 2.150 U/min. Die variablen VTG-Schaufeln der Lader helfen, diesen Nachteil zu kompensieren.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. Februar 2017