Waffenträger
Porsche will mit dem neuen Cayenne wieder bei der Agilität der Maßstab bei den SUVs sein - nicht mehr und nicht weniger. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Zuffenhausener Ingenieure die Architektur des Audi Q7 an einigen Stellhebeln verändert und eine große Schwäche ausgemerzt.
"Der neue Cayenne verfügt über alle Waffen, die wir haben. Seine Performance ist um ein ganzes Level höher als beim bisherigen Modell", trompetet Porsche Technikvorstand Michael Steiner selbstbewusst. Wenn ein Top-Manager, der auf dem dünnen Eis der VW-Konzernpolitik bestens bewandert ist, solche Aussagen zum Besten gibt, müssen die Hosenträger schon ziemlich stramm sitzen. Beim Cayenne ist dieser Optimismus durchaus angebracht: Die erste und die zweite Generation des Porsche SUVs galten in der Fahrdynamik als Referenz. Kein Wunder, dass der Cayenne bisher rund 770.000 Mal verkauft wurde - und das trotz gesalzener Preise.
Aktive Aeridynamik
Doch was so einfach und selbstverständlich klingt, ist es nicht. Schließlich sind die Zuffenhausener Techniker an die VW-Konzernräson gebunden und verwenden bei der dritten Cayenne-Generation die Architektur des Audi Q7. Keine schlechte Basis, aber deswegen umso schwieriger zu verbessern. Die Grundlage eines dynamischen Fahrzeugs ist der Rohbau und die Karosserie: Die sind beim Cayenne dank neuer Füge und Klebetechnologien um rund 20 Prozent steifer als beim Vorgänger. Das Gewichtsminus beträgt rund 65 Kilogramm, viele Elemente sind aus Aluminium oder hochfesten Stählen. Dass die Diät nicht gravierender ausfällt, liegt auch daran, dass man einiges an Ausstattung in das Fahrzeug gepackt hat und die weltweiten Crash-Anforderungen erfüllen muss.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 19. September 2017