Die Motoren stammen im Grunde aus dem Panamera und leisten zwischen 250 kW / 340 PS und 404 kW / 550 PS beim Spitzenmodell Porsche Cayenne Turbo. Um diese Kraft möglichst effizient auf die Straße zu bringen, greifen die Ingenieure beim stärksten Cayenne auf eine aktive Aerodynamik bestehend aus mehreren beweglichen Klappen in der Frontschürze kombiniert mit einem aktiven Dach-/Heckspoiler, der sich in vier Stufen bis zu einer Höhe von acht Zentimetern aufrichten kann. "Wir brauchen beim Cayenne in erster Linie Abtrieb an der Hinterachse", erklärt Dr. Thomas Wolf, Fachreferent Aerodynamik Entwicklung. Der Heckflügel erfüllt seinen Zweck und generiert bis zu 110 Kilogramm zusätzliche Downforce. Das Zusammenspiel zwischen Frontklappen und Dachspoiler richtet sich nach der Fahrsituation: jenseits von 200 km/h öffnen sich die vorderen Pforten, um den Motor zu kühlen, während der Flügel sich ganz flach stellt. Beim Fahrprogramm "Sport Plus", schnellt die Theke 40 Millimeter in die Höhe und drückt die Hinterräder auf den Asphalt.
Infotainment-Aufrüstung
Der Flügel agiert bei hohen Geschwindigkeiten auch als Luftbremse und fährt um 80 Millimeter aus. Bei 250 km/h verringert sich der Bremsweg dank dieser Unterstützung um bis zu zwei Meter gegenüber einem konventionellen Modell. Zu dieser Finesse gehört ein Fahrwerk, das jetzt eine Mehrlenkerachse vorne, eine mitlenkende Hinterachse und eine Dreikammern-Luftfederung hat. Dieser dynamische Dreiklang sorgt für mehr Dynamik und Komfort. Dieser scheinbare Widerspruch löst sich durch die Dreikammern-Luftfederung, die eine große Spreizung ermöglicht: "Im Komfortmodus erreichen wir fast das Niveau der Einkammern-Luftfederung des Bentley Bentayga ohne Kompromisse bei der Sportlichkeit einzugehen. Ganz im Gegenteil", sagt Dr. Christoph Bittner; Leiter Entwicklung Lenksysteme. Vervollständigt wird das Fahrtwerk durch die sehr gute elektrische Wankstabilisierung und dem hecklastig ausgelegten Hang-on-Allradantrieb mit einer Lamellenkupplung, die die Kraft zwischen den beiden Achsen variabel hin und her schiebt. Bei ersten Mit-Fahrten beeindruckte der Porsche durch seine Agilität mit einem aktiven aber berechenbaren Heck, das gutmütig ankündigt, wenn es sich an der Kurvenfahrt beteiligen will.
Bei den Assistenzsystemen und dem Infotainment rüstet Porsche beim neuen Cayenne auf: Ein frei konfigurierbarer 12,3 Zoll Touchscreen und zwei sieben Zoll Bildschirme versorgen den Fahrer mit Daten und Informationen. Während die Rundinstrumente digital sind, bleibt der zentrale Drehzahlmesser analog - so viel Tradition muss in einem Porsche sein. Im Gegensatz zu den früheren Modellen ist die dritte Cayenne Generation dank integriertem LTE-Modul immer online. Damit sind drahtlose Updates der Systemsoftware und aktuelle Informationen kein Problem mehr - bei der Parkplatzsuche werden die freien Stellplätze in den Parkhäusern inklusive Photo der Einfahrt angezeigt und bei Hotels auf Wunsch die Yelp-Bewertung. Kurz: Bei der Konnektivität hat der neue Cayenne mächtig aufgeholt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 19. September 2017