Mittelstrecken-Rakete
Der Aston Martin DB11 V8 profitiert von dem deutsch-englischen Techniktransfer: Der Achtzylinder-Turbo aus dem Mercedes-AMG GT brilliert mit unbändiger Kraft, die dem britischen Gran Turismo gut zu Gesicht steht.
Die Aston Martin-Fans haben den Techniktransfer von Mercedes-AMG förmlich herbeigesehnt. Bei den Luxus-Sportwagen reichte das gelungene Design längst nicht mehr aus und da nur rund alle vier Jahre ein James Bond-Kinoabenteuer, in dem ein Aston Martin auftaucht, die Menschen begeistert, fällt auch dieses Marketing-Instrument auf Dauer flach. Jetzt punktet Aston Martin mit Hightech und die kommt auch aus Affalterbach: Unter der schmucken langetreckten Motorhaube tobt der grandiose Achtzylinder aus dem Mercedes GT und befeuert den Aston Martin DB11 mit 375 kW / 510 PS sowie einem maximalen Drehmoment von 675 Newtonmetern.
Fahrmodi-Wechsel nur im Uhrzeigersinn möglich
"Der DB 11 mit dem V12-Zylindermotor ist unsere Interkontinentalrakete, der DB11 V8 ist dagegen sportlicher und agiler", verdeutlicht Chef-Entwickler Matt Becker die Positionierung der beiden Fahrmaschinen. Damit das V8-Kurzstreckengeschoss auch funktioniert, haben die Aston Martin-Techniker an ein paar Stellschrauben gedreht. "Astonized", wie Matt es nennt. Was das anglizistische Wortspiel bedeutet, schiebt der Techniker gleich nach. Eine Trockensumpfschmierung sorgt für einen niedrigeren Schwerpunkt, eine neue Motorsteuerung für ein verändertes Ansprechverhalten gegenüber dem Mercedes und eine veränderte Auspuffanlage lässt den Achtender akustisch höher jubeln als das bollernde AMG-Kraftwerk im Mercedes GT. Das Fahrwerk wurde an der Hinterachse verändert: stärkere Bauteile reduzieren die Rollbewegungen und sorgen für einen unmittelbareren Kontakt zur Fahrbahnoberfläche. Die fast perfekte Achslastverteilung von 49 zu 51 (v/h) tut ein Übriges.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 27. September 2017