Renngeschwader im Anflug
Es geht immer noch eine Nummer schärfer. Wer meint, mit dem prächtigen GT4 hätte Porsche der Cayman-Baureihe eine grandiose Krone aufgesetzt, irrt gewaltig. Es geht noch heftiger: mit dem Cayman GT4 RS.
Wenn 1.415 Kilogramm auf ein Boxer-Mittelmotor-Triebwerk mit 368 kW / 500 PS treffen, gibt es Freudentränen bei den Piloten. Wer sich keinen Porsche 911 GT3 gönnen will, der darf ab sofort vom Porsche Cayman GT4 RS träumen. Denn der kennt nur eine Währung: Bestzeiten. Geradezu unglaublich, dass die nachgeschärfte RS-Version dem alles andere als zahmen Porsche Cayman GT4 auf der Nordschleife des Nürburgrings spektakuläre 23 Sekunden abnimmt. Seine Bestzeit für die 20,4 Kilometer in der grünen Hölle: 7:04,511 Minuten. Der Grund ist zunächst einmal das Sechszylinder-Boxertriebwerk des 911 GT3, das die Leistung des Cayman RS um 59 kW / 80 PS im Vergleich zum GT4 steigert. Zudem gibt es einen schmalen Drehmoment-Nachschlag von 430 auf 450 Nm. Serienmäßig sind das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe und Fahrleistungen wie bei einem Rennwagen. Der 718 Cayman GT4 RS beschleunigt in 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h und damit eine halbe Sekunde schneller als beim GT4. Sein Vortrieb endet bei 315 km/h.
Ab auf den Rundkurs
Im Vergleich zu seinem GT4-Bruder hat der RS nochmals leicht abgespeckt - um 35 Kilogramm. Vollgetankt und ohne Fahrer bringt der Zweisitzer gerade einmal 1.415 Kilogramm auf die Waage. Erreicht wird die Gewichtsabnahme durch den Einsatz von karbonfaserverstärktem Kunststoff, der zum Beispiel bei Fronthaube und vorderen Kotflügeln verbaut wurde. Leichtbauteppiche sparen ebenso Gewicht wie die Reduzierung des Dämmmaterials. Die Heckscheibe besteht aus Leichtbauglas. Leichtbau-Türverkleidungen mit textilen Öffnerschlaufen und Netzen an den Ablagefächern sorgen für weiteres Mindergewicht. Verschiedene Modifikationen am Fahrwerk tragen ebenfalls zu den verbesserten Fahrleistungen und entsprechenden Bestzeiten bei. Kugelgelenke binden das Fahrwerk besonders straff an die Karosserie an und sorgen für ein noch präziseres und direkteres Fahrverhalten. Das einstellbare und rundstreckentaugliche Fahrwerk erhielt eine RS-spezifische Dämpferabstimmung sowie modifizierte Feder- und Stabilisatorraten.
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- Veröffentlicht: 17. November 2021