Das Ziel der konzertierten Aktion der beiden zwangsverheirateten Firmen ist eine Reduzierung der CO2-Emissionen des Fords von 114 g/km auf 95 g/km zu reduzieren und damit die Euro-6-Norm zu erreichen. Das entspricht einer Einsparung von 17 Prozent oder eine Verbrauchsenkung von fünf auf vier Liter pro 100 Kilometer. "Die haben wir auch bei Testfahrten erreicht", freut sich Thomas Knorr. Dafür haben die Ingenieure verschiedene Teile des Antriebsstrangs angefasst und so modifiziert, dass sie in ein aktuelles Auto verbaut werden können. Zentrales Element ist der Mild-Hybrid bestehend aus einer 48 Volt-Batterie inklusive passendem Bordnetz und einem 14-Killowatt-Elektromotor, der nicht nur den Anlasser ersetzt, sondern auch bei niedrigen Drehzahlen für den nötigen Boost sorgt. Das wirkt sich vor allem beim Anfahren positiv aus.
Motor aus beim Segeln
Das Konzept ist nicht neu. Doch das Zusammenspiel der einzelnen Modifikationen führt zu der Verbrauchsreduzierung, die bereits jetzt die EU-Norm des Jahres 2020 erreicht. Die 48-Volt-Batterie ist stark genug, um die Stromversorgung des Autos auch dann zu garantieren, wenn der Motor abgestellt ist. Deswegen wird beim Segeln der Motor nicht auf die Leerlauf-Drehzahl zurückgefahren, sondern komplett ausgeschaltet. Eine elektrische Kupplung sorgt für die Trennung des Aggregates vom Antriebsstrang, auch wenn das Pedal des Handschalters nicht getreten wird. Dies war bisher nur bei einem Automatikgetriebe möglich. Aufgrund der starken E-Maschine und der möglichst optimalen Temperatur des Antriebs, gelingt das Starten des Motors innerhalb weniger Millisekunden und damit schneller als bei aktuellen Systemen.
Durch diese verbesserte Segel-Funktion werden rund zehn Prozent Sprit gespart. Beim Start-Stopp-Verkehr in der Stadt wirkt sich dieser Komfortgewinn positiv aus. Der Motor wird ausgeschaltet und das Auto kommt zum Stand, ohne, dass die Kupplung getreten werden muss. Erst beim Anfahren muss der Gang eingelegt werden. Das spart Sprit und die Rekuperation hilft beim Verzögern. Das Konzept des GTC ist für variabel und kann nach den Wünschen der einzelnen Hersteller angepasst werden. Die Kosten spielen natürlich auch eine Rolle: Um erfolgreich zu sein, sollte ein Fahrzeug mit dieser Hybridisierung nicht mehr als die Diesel-Variante kosten. Auf der Straße macht der GTC eine gute Figur. Fuß vom Gas aktiviert den Segelmodus. Das klappt auch bei höheren Geschwindigkeiten. Allerdings geht das Einsetzen des Verbrenners noch ziemlich ruppig vonstatten. "Das ist noch eine Abstimmungssache", beruhigt Thomas Knorr.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 13. Oktober 2014